Gelsenkirchen-Buer. Am Freitag feiert das „Kneipenquiz Gelsenstyle“ seine Premiere in Gelsenkirchen – wegen Corona allerdings im Internet. Darum geht es.
Ein Kneipenquiz ohne Kneipe: Ist das nicht in etwa so sinnlos wie Fußball ohne Ball? Tendenziell würde Bernd Rudde dem wohl zustimmen, doch wie bei so vielen Dingen in diesem Jahr gilt auch hier: Corona-Not macht erfinderisch. Und so bietet der Bueraner mit seinen Mitstreitern ab dieser Woche zum ersten Mal genau das an: Ein Kneipenquiz, nicht in der Kneipe, das lässt Corona nicht zu , sondern stattdessen im Internet.
Mit einigen Gehirnverrenkungen kann man sich das aber dann wohl doch zurechtbiegen, denn ist das weltweite Netz nicht irgendwie ein wenig auch wie eine große Kneipe, in der sich Hinz und Kunz treffen? In der an virtuellen Stammtischen, den sozialen Netzwerken, viel Sinnvolles und noch mehr Unsinniges diskutiert wird?
Im Sommer gab es schon ein Kneipenquiz im Kulturbiergarten in Gelsenkirchen-Buer
Weg von der Theorie, hin zur Praxis: Am Freitag feiert das „Kneipenquiz Gelsenstyle“ seine Premiere. Die Idee dahinter: Nach dem Beispiel des Münsteraners „Skypenquiz“ soll das Format in Gelsenkirchen etabliert und mit Spenden die lokale Ausgehszene unterstützt werden. „Bei jedem Kneipenquiz-Abend soll ein anderes Lokal Austragungsort sein und davon profitieren, während die Gäste einen schönen und kurzweiligen Quizabend erleben“, beschreibt Bernd Rudde das Konzept.
Die Idee, in der Stadt ein Kneipenquiz an den Start zu bringen, treibt Rudde, der für die Grünen in der Bezirksvertretung Nord sitzt, schon länger um. Im vergangenen Sommer gab es den ersten Vorgeschmack: Im Rahmen des Kulturbiergartens vor dem Michaelshaus stand an einem Abend auch ein Kneipenquiz auf dem Programm .
Das Format traf den Nerv der Besucher in Gelsenkirchen
Das traf damals offenbar den Nerv der Besucher: Die Veranstaltung war schnell ausverkauft, an der Abendkasse gab es keine Karten mehr, und selbst von einem halbstündigen Regenschauer ließen sich die Besucher damals nicht schrecken und rätselten bis zum Ende fröhlich mit. Für Rudde schon damals ein gutes Zeichen, dass sich so eine Veranstaltungsform tragen könne.
Also bastelten er und seine Mitstreiter an einem Format. Natürlich war geplant, das Quiz live in Kneipen zu veranstalten – viele Gastronomen aus Buer und Altstadt hätten sich auch schon interessiert gezeigt, berichtet Bernd Rudde. Doch Corona kam dazwischen, jetzt muss die Premiere eben online, im Internet stattfinden.
So funktioniert das Gelsenkirchener Kneipenquiz im Internet
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So funktioniert’s: Mehrere Teams (fünf bis sechs Teilnehmer), die vorab gewählt werden, treten gegeneinander an. Das Organisationsteam bereitet pro Spielabend mehrere Aufgaben zu verschiedenen Themenschwerpunkten vor. Beispielsweise Fragen zu den Themen Kultur, Musik, Sport, Aktuelles oder über die Stadt Gelsenkirchen gilt es für die Teams, schnellstmöglich zu beantworten.
„Aber es gibt auch Aufgaben, bei denen beispielsweise der Interpret eines Musikstücks erraten werden muss oder die Teilnehmer erkennen müssen, was auf einem verfremdeten Foto zu sehen ist“, sagt Bernd Rudde. Beim „Buchstabensalat“ geht es darum, Buchstaben in die richtige Reihenfolge zu bringen, so dass diese ein Wort ergeben.
Googeln ist beim Quiz streng verpönt
Anmeldung per E-Mail
Das erste Kneipenquiz findet am Freitag, 20. November, um 20 Uhr statt. Anmelden kann man sich per E-Mail an kneipenquiz-ge@gmx.de , mehr Infos gibt es auf der Facebookseite „Kneipenquiz Gelsenstyle“ . Die Spenden der Teilnehmen sind für das Lokal „Rosi“ bestimmt.
Das erste Live-Format – sofern es dann wieder möglich ist – ist für den 4. Dezember im Wohnzimmer GE an der Wilhelminenstraße 174b geplant. Weitere Termine, auch im Norden Gelsenkirchens , sind bereits in Abstimmung.
„Es geht nur um den Ratespaß, googeln ist verboten und verpönt, die Freude über das Gewinnen dann aber umso größer“, sagt Ruddes Parteikollegin Adrianna Gorczyk, die das Team im Bereich Social Media unterstützt. Insgesamt wird es sechs bis sieben Themenrunden mit jeweils sechs Aufgaben geben. Sieger ist das Team, das am Ende des Abends die meisten Aufgaben gelöst und damit den höchsten Punktestand erreicht hat.
Das erste Online-Quiz findet am Freitag um 20 Uhr statt, virtuelle Gastgeberin ist das Lokal „Rosi“ in der Altstadt. „Bis jetzt haben sich bereits zehn Teams angemeldet“, sagt Bernd Rudde. Die Videotelefonie-Software Zoom lässt bis zu 100 Teilnehmer zu – „wir wollen aber immer schauen, dass es nicht zu unübersichtlich wird“, sagt der Organisator.
Das Organisationsteam ist sich sicher: Wenn das Format erst einmal Fahrt aufgenommen hat, ist das eine klassische Win-Win-Geschichte, sowohl für die Teilnehmer als auch für die Lokale.
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