Gelsenkirchen-Hassel. Zu Allerheiligen besuchte Marie-Luise Gründel den Gelsenkirchener Friedhof in Hassel. Dabei hatte sie ein sehr unschönes Erlebnis.
Es war ein „Horror-Erlebnis“, von dem WAZ-Leserin Marie-Luise Gründel berichtet. Am vergangenen Sonntag, an Allerheiligen, hatte sie die Gräber ihrer Angehörigen auf dem Friedhof in Gelsenkirchen-Hassel-Oberfeldingen besucht. Was dann passierte, hat zwar nicht mit der Art von Horror zu tun, die man mit Gruselfilmen und Friedhöfen assoziiert – unschön war es aber allemal.
Gegen 17 Uhr war Marie-Luise Gründe auf dem Friedhof, stellte Kerzen auf den Gräber ihrer Familie auf. Da meldete sich die Natur bei ihr: Sie musste die Toilette aufsuchen. An sich kein Problem: Die öffentlichen Toiletten befinden sich in dem Gebäude direkt neben dem Eingang, in dem auch die Trauerhalle untergebracht ist.
Auf der Gelsenkirchener Friedhofstoilette brannte kein Licht
„Da ich schon oft schlechte Erfahrungen hatte, war ich mit Papiertaschentüchern und Handy ausgestattet“, berichtet Marie-Luise Gründel. Die Vorsicht war angebracht: Das Licht in der Toilette funktionierte nämlich nicht, das Tageslicht reichte um die Uhrzeit im November nicht mehr aus.
Als sie die Örtlichkeiten verlassen wollte, sei ihr eine alte Dame entgegengekommen, die offensichtlich körperbehindert war. „Kein Licht und eine Stufe“, beschreibt Marie-Luise Gründel die Situation. „Zum Glück konnte ich leuchten und der alten Dame behilflich sein“, sagt sie. In ihrer Not hätte die alte Dame die Kabinentür offen gelassen – „ich drehte mich weg, mit ausgestrecktem Arm leuchtete ich, damit die alte Dame zur Toilette gehen konnte“, beschreibt sie die Situation.
So erklärt ein Sprecher von Gelsendienste die Situation
Als sie am nächsten Tag bei Gelsendienste anrief, um sich zu beschweren, habe man ihr mitgeteilt, sie hätte doch einfach einen Friedhofsmitarbeiter suchen sollen, der ihr das Licht eingeschaltet hätte. „Aber wenn ich ein Bedürfnis verspüre, suche ich doch nicht erst den ganzen Friedhof ab“, sagt sie kopfschüttelnd.
„Der Grund, dass die beiden Damen in der WC-Anlage kein Licht hatten, liegt an der automatischen Steuerung“, erläuterte Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne. In Hassel werde das Licht durch eine Zeitschaltuhr gesteuert – die sei aber versehentlich noch nicht auf Winterzeit umgestellt gewesen, so der Sprecher. „Wir möchten die beiden betroffenen Damen bitten, die hierdurch entstandenen Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.“ Heyne wies aber auch darauf hin, dass die Toiletten normalerweise von Sonnenuntergang bis zum nächsten Morgen geschlossen seien, um Vandalismusschäden zu verhindern.
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