Gelsenkirchen. Die SPD hat sich entschieden - gegen eine Ampel und für die große Koalition in Gelsenkirchen. Mit der CDU sollen Gespräche aufgenommen werden.

Fünf Stunden lang haben Unterbezirksvorstand und Fraktionsmitglieder Samstag beraten. Dann stand die Entscheidung - pro CDU. Mit den Christdemokraten soll es nach einer längeren Sondierungsphase nun Koalitionsgespräche geben. "Das wurde in breiter Mehrheit entschieden", so der Parteichef und Bundestagsabgeordnete Markus Töns. Er betont: "Wir haben das sehr bewusst abgewogen", emotional sei die Entscheidung auch vor dem Hintergrund der emotionalen Verwerfungen im Wahlkampf nicht leicht gefallen.

Gelsenkirchen steht vor massiven Herausforderungen

"Inhaltlich und rechnerisch" wären laut Töns auch andere Koalitionen möglich gewesen. "Alle Parteien waren flexibel und sehr offen", betont Töns nach Gesprächsrunden mit CDU, Grünen und FDP in den vergangenen Wochen. Dass die Entscheidung Grüne und Liberale sicherlich enttäusche, verstehe er. Doch letztlich habe bei der SPD die Erkenntnis überwogen, dass man "in einer Koalition mit nur einem Partner besser handeln" könne. Angesichts der Herausforderungen, vor denen Gelsenkirchen stehe, scheint das für die SPD die beste Option.

Geplant: Eine Koalition der Einladung

Als Folgen der Corona-Pandemie erwartet Töns massive Belastungen für die lokale Wirtschaft, die Finanzen und den Arbeitsmarkt. "Wir haben den Eindruck, dass wir das mit der CDU besser meistern können", sagt Töns, hält aber ein Türchen in Richtung Opposition offen: "Das wird eine Koalition der Einladung sein an alle demokratischen Parteien. Wir gehen davon aus, das Beste für Gelsenkirchen herauszuholen. Mir ist es wichtig, dass das für die Stadt in den nächsten fünf Jahren zur Erfolgsgeschichte wird."

Noch am Wochenende will der Parteivorsitzende Vertreter der Grünen und der FDP persönlich über die Entscheidung informieren. "Wir werden uns dann sehr schnell auf den Weg machen und Koalitionsgespräche führen."