Gelsenkirchen. Ein Gelsenkirchener legte Beschwerde dagegen ein, dass Schalke gegen Union Berlin vor Publikum gespielt hat. Der Mann bekam Recht.

Erst zwei Tore hat der FC Schalke 04 in der laufen Saison geschossen. Während der erste Treffer beim Stand von 3:0 für Werder Bremen in der Nachspielzeit fiel und mutmaßlich bei keinem Schalke-Fan für Jubelstürme gesorgt haben dürfte, erzielte Goncalo Pacienca im Heimspiel gegen Union Berlin 20 Minuten vor Abpfiff immerhin den Ausgleichstreffer und weckte zarte Hoffnungen auf einen Sieg nach einer gefühlten Ewigkeit. 300 Zuschauer durften diesen Treffer live in der Arena feiern.

Jetzt jedoch wird bekannt, eigentlich hätten die Königsblauen überhaupt keine Fans ins Stadion lassen dürfen. Einem Mann aus Gelsenkirchen ist das gleich aufgefallen, weshalb er sich an die Bezirksregierung Münster wandte. Dort prüfte man die Beschwerde und kam zum Schluss: Schalke hätte angesichts des Inzidenzwertes in Gelsenkirchen – der zu diesem Zeitpunkt weit über der kritischen 50er-Marke lag – tatsächlich nicht vor Publikum spielen dürfen.

Verordnung kam erst einen Tag vor dem Spiel

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Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff erklärt auf Nachfrage, dass die entsprechende Verordnung des Landes am 17. Oktober – also erst am Tag vor dem Spiel – in Kraft getreten sei. Wolterhoff geht deshalb davon aus, dass die neue Regel nicht mutwillig missachtet wurde. Die Stadt jedenfalls habe Schalkes Hygienekonzept zu Beginn der Saison nur grundsätzlich geprüft und Veranstaltungen entsprechend der geltenden Coronaschutzverordnungen genehmigt. Es habe also keine Einzelfallentscheidung vor dem Spiel gegen Union Berlin gegeben.

Ob der Verstoß nun noch ein Nachspiel für den Club hat, müssten die Ordnungsbehörden prüfen, so Wolterhoff. Sollte den Knappen am Freitagabend im Spiel gegen Stuttgart mal wieder ein Treffer oder gar ein Sieg gelingen, wird es im weiten Rund jedenfalls still bleiben. Die Partie, zu sehen auf DAZN, ist ein Geisterspiel.