Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen-Buer war in der City kaum jemand ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs. Dieser fehlte in der Altstadt bei einem Drittel der Passanten.
Gelsenkirchen trägt Maske - allerdings unterschiedlich diszipliniert: Während die Bueraner am ersten Tag der Maskenpflicht in den Fußgängerzonen Hoch-, Bahnhofstraße sowie Ernst-Käsemann-Platz die Auflage weitestgehend befolgten, mussten die Mitarbeiter des Ordnungsamts im Stadtsüden ein Drittel der Passanten ermahnen.
Konkret hieß das: „Wir informieren erst einmal nur über die Maskenpflicht, weil sie nicht jedem bekannt ist“, so ein Mitarbeiter des Ordnungsamts, der vormittags mit drei Praktikanten in Buer nach dem Rechten sah. Das Bußgeld von bis zu 500 Euro verhängten die Mitarbeiter noch nicht. „Ab Mittwoch kann das aber anders sein“, mahnte er im Gespräch mit Bürgern ohne Mund-Nasen-Schutz.
Gelsenkirchen stellt Info-Schilder zur Maskenpflicht in den Fußgängerzonen auf
Diese hätten sich insgesamt sehr freundlich und auch einsichtig gezeigt. „Nur ein Mann hat versucht, mit uns zu diskutieren, aber das ändert ja nichts an der Maskenpflicht. Sie gilt unabhängig davon, ob jemand sie unterstützt oder ablehnt.“
Weil nicht jeder darüber gelesen oder davon gehört hatte, begann die Stadt noch am Dienstag, an allen Eingangsbereichen zu den Fußgängerzonen Informationsschilder aufzustellen. „Wir prüfen darüber hinaus, ob die Maskenpflicht noch auf weitere Bereiche ausgedehnt werden muss“, so Stadtsprecher Martin Schulmann. Die Stadt hoffe auch, ein größeres Bewusstsein für gefährliche Situationen zu schaffen, in denen die Ansteckungsgefahr erhöht sei.
Mehrheit der Bürger befolgt die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen
In Buer fand die Auflage große Unterstützung. „Die Maßnahme ist absolut richtig. Natürlich ist es nicht schön, die Maske auch draußen zu tragen, aber es geht doch darum, einander zu schützen“, meinte etwa Hubert Feller aus Hassel. Auch wenn dadurch wirtschaftliche Einbußen drohten, etwa falls die Bürger keine Lust mehr zum Shoppen haben und in den Online-Handel ausweichen sollten, „dürfen wir doch nicht das große Ganze aus dem Blick verlieren.“
Ähnlich argumentierte auch Aleksandra Hönninger aus Buer: „Alles, was hilft, die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen, ist gut. Für mich ist die Maske keine so große Einschränkung.“ Auch für Shirin Borowy (20) war es selbstverständlich, sich an die Vorgabe zu halten. „In den Fußgängerzonen ist es manchmal so voll, dass ich die Maskenpflicht für richtig halte. Schließlich will ich nicht krank werden.“
In der Altstadt seien vergleichsweise viele Bürger nicht über die Maskenpflicht informiert gewesen, möglicherweise auch aufgrund von Sprachproblemen, so Schulmann. „Das waren aber keine bewussten Maskenverweigerer.“
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