Gelsenkirchen-Rotthausen. Auch die jüngste Ausgabe der „Emscher-Zeitung“ des Heimatbundes Gelsenkirchen erzählt wieder einige spannende Kapitel Stadtgeschichte.
Der Heimatbund Gelsenkirchen hat es sich zur Aufgabe gemacht, wichtige und geläufige, aber auch abseitige und nahezu unbekannte Kapitel der Stadtgeschichte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Dafür nutzt der im Jahr 1927 gegründete Verein seine beiden Publikationsreihen. Zum einen ist das die Heftserie „Gelsenkirchen in alter und neuer Zeit“ mit vier Exemplaren pro Jahr, zum anderen gibt’s die „Emscher-Zeitung“. Die erscheint seit dem vergangenen Jahr zweimal Jährlich in Magazin-Optik im DIN-A-4-Format. Und die jüngste Ausgabe hält für ihre Leserinnen und Leser wieder viele spannende Geschichten bereit.
Die Emscher steht im Fokus der Titelstory der „Emscher-Zeitung“
„Im Fluss“ lautet die Überschrift zum Titelthema. Dieses befasst sich mit der Emscher, die auf einer Länge von exakt 8,2 Kilometern durch das Gelsenkirchener Stadtgebiet fließt. Autor Hubert Kurowski lädt auf eine Reise, die an der Stadtgrenze zum Herner Stadtteil Unser Fritz ihren Anfang nimmt und dann dem Verlauf des Flusses folgt, der Jahrzehnte als Kloake für Abwässer von Privathaushalten und Industrie genutzt wurde, seit mehreren Jahren in einem gigantischen Infrastrukturprojekt aber aufwendig renaturiert wird. Kurowski, ein früherer Schulrektor und engagierter Heimatkundler, blickt auch zurück in jene Zeiten, als der Flusslauf reguliert wurde. Präsentiert werden auch mehrere historische, aber auch aktuelle Fotos.
„Wir gehen bei der Suche nach Themen und Autoren immer auf Leute zu, von denen wir wissen, dass sie ein Faible für Stadtgeschichte haben“, sagt Volker Bruckmann. Er ist seit 2013 der Vorsitzende des Heimatbundes und bildet gemeinsam mit Alexander Pentek die Redaktion der „Emscher-Zeitung“. Die erscheint in einer Auflage von 500 Exemplaren. Jedes der derzeit 130 Vereinsmitglieder bekommt eine Ausgabe zugeschickt. Die übrigen gehen zum Stückpreis von fünf Euro in den freien Verkauf – so auch bei den inhabergeführten Buchhandlungen Kottmann und Junius.
Als Gelsenkirchen noch einen eigenen Flugplatz hatte
„Wir wollen mit der Zeitung zum einen unseren Heimatbund bekannter machen“, sagt Bruckmann. „Zum anderen wollen wir aber auch verhindern, dass so manches erzählenswerte Stück Stadtgeschichte in irgendwelchen Schubladen verloren geht.“
Zu dieser Kategorie gehört ganz sicher auch die Geschichte „Flugpioniere in Nienhausen“. Bruckmann selbst lädt als Autor zu einer Zeitreise ein, als Rotthausen noch einen eigenen Flugplatz hatte, auf dem zahlreiche Schau- und Wettflüge stattfanden. Am beeindruckendsten ist die Bebilderung des Textes. Dabei bediente sich der Heimatbund-Vorsitzende aus seiner riesigen Ansichtskarten-Sammlung, die mehrere tausend Exemplare umfasst. Sie sind teils gemalt, teils sind Fotografien abgebildet. Und fast immer sind majestätische Zeppeline oder Flugzeuge samt Menschenmassen darauf zu erkennen.
„Wir setzen am liebsten auf Geschichten, die den Lesern ein Aha-Erlebnis bereiten“, sagt Bruckmann. Und diese Vorgabe haben die Blattmacher in der jüngsten Ausgabe wieder einmal erfüllt. Die nächste soll bereits im Oktober erscheinen. „Da wird der Stadtteil Horst ein Schwerpunktthema sein. Zu viel wollen wir aber noch nicht verraten“, sagt Bruckmann.