Gelsenkirchen. Die IGA 2027 soll in Gelsenkirchen im Nordsternpark und auf der Emscherinsel stattfinden. Der Planungswettbewerb ist nun gestartet.

Der Nordstern-Park und die Emscherinsel sollen sich anlässlich der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 in der Metropole Ruhr in einen Zukunftsgarten verwandeln. Wie dieser konkret aussehen wird, daran tüfteln Beteiligte von 22 Planungs- und Architektenbüros aus dem In- und Ausland. Der Wettbewerb läuft bis zum 2. Dezember. Im Januar 2021 entscheidet dann eine Jury, welcher der eingereichten Entwürfe in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. Mit der gärtnerischen Gestaltung der Flächen soll spätestens 2025 begonnen werden.

Planer schauten sich die Gelsenkirchener IGA-Spielstätten vor Ort an

Der Stadtbauraum wurde auf dem Gelände des Schachts Oberschuir der früheren Zeche Consolidation errichtet. Dort trafen sich am Mittwoch die Planer, die das IGA-Gelände in Gelsenkirchen gestalten wollen.
Der Stadtbauraum wurde auf dem Gelände des Schachts Oberschuir der früheren Zeche Consolidation errichtet. Dort trafen sich am Mittwoch die Planer, die das IGA-Gelände in Gelsenkirchen gestalten wollen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Drei Hauptschauplätze wird die IGA 2027 haben: Neben Gelsenkirchen sind dies Duisburg und Dortmund. „Wir liegen in der Mitte und sind somit quasi das Gelenk“, sagte OB Frank Baranowski bei der Vorstellung des Wettbewerbs am Mittwoch vor dem gläsernen Eingangsbereich des Stadtbauraums in der Feldmark. Dort hatten sich die Vertreter aller 22 Planungsbüros versammelt, nachdem sie am Vormittag die Gelsenkirchener IGA-Spielstätten nacheinander vor Ort in Augenschein genommen hatten.

Zu diesen gehört neben dem Nordsternpark, der bereits Heimat der erfolgreichen Bundesgartenschau 1997 war, und der Emscherinsel auch ein Teil von Schalke-Nord. Es handelt sich laut OB Baranowski um ein Areal rund um die Glückauf-Kampfbahn und die Kurt-Schumacher-Straße am Rande der A 42: „Diese teils noch industriell genutzten und auch belasteten Bereiche wollen wir bei der IGA mit einbeziehen und umgestalten.“ Für weitere Teile von Schalke-Nord gebe es – abseits der Gartenschau – ein ergänzendes Stadtteilerneuerungsprojekt, betonte der OB.

Die Emscher: Aus der Kloake wird eine renaturierte Flusslandschaft

Auch die Emscher spielt bei der Gartenschau eine wichtige Rolle: Sie ist dann nicht mehr die stinkende Kloake, sondern renaturierte Flusslandschaft. „Die soll auch entsprechend inszeniert werden“, versprach der OB. Genau wie einst die BuGa 1997 soll auch die IGA 2027 eine enorme Bedeutung für die hiesige Stadtentwicklung haben. So erinnerte Baranowski an den Umbau des ehemaligen Zechengeländes zum Nordsternpark, der sich für die Stadt als „Glücksfall“ erwiesen habe, „auf dem heute 2000 Arbeitsplätze angesiedelt sind“.

„Nach der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 wird die IGA das nächste Dekaden-Projekt und ein wichtiger Impulsgeber für das Ruhrgebiet“, blickte IGA-Geschäftsführerin und RVR-Beigeordnete Nina Frense nach vorn. Sie sei vor allem auf das „Zukunftslabor“ gespannt, das auf und aus der Emscherinsel entstehen soll. Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mit Sitz in Bonn, betonte nochmal, dass dies die erste dezentrale IGA sei. Mit dem Nordsternpark sei damals ein „bis heute funktionierender Volkspark in Dauernutzung“ entstanden. Einen ähnlichen Effekt erhofft er sich von der IGA.

Ergebnisse aus dem Online-Dialog

Die am Wettbewerb beteiligten Architektenbüros sollen auch die Ergebnisse aus dem Online-Dialog mit in ihre Planungen einbeziehen. Laut Sandner hatten sich 45 Interessierte im Netz beteiligt. Zu ihren 99 Vorschlägen gehören etwa der Bau von Ladestationen für Elektrofahrräder auf dem hiesigen IGA-Gelände sowie der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten oder der Bau eines Naturspielplatzes und eines Open-Air-Kinos. Welche dieser Vorschläge Berücksichtigung finden, steht aber erst nach der Kürung des Siegerentwurfs im Januar fest.

Fördermittel für die IGA 2027 aus mehreren Töpfen

Für die Umsetzung der Pläne fürs Gelsenkirchener IBA-Gelände stehen laut Nina Frense rund 13,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Großteil des Geldes in Höhe von etwa neun Millionen stamme aus einem Sondertopf des Landesumweltministeriums. Es gibt aber auch Bundesmittel.

Alle Infos zur IGA gibt es auch im Internet unter: www.gelsenkirchen.de/iga2027 oder www.iga2027.ruhrhrgebiet.