Gelsenkirchen-Buer. Drehkreuze sorgen dafür, dass sich nie mehr als 300 Besucher auf der Domplatte Buer aufhalten. Veranstalter Jansen ist zuversichtlich.

Köln mag ja in vielen Bereichen Vorbild sein. In Sachen Weihnachtsmarkt aber, oder besser: Weihnachtsdorf hat Eventmanager Markus Jansen keine Ambitionen, es der Metropole gleichzutun - und die Veranstaltung auf der Domplatte in Buer wegen des Coronavirus abzusagen. Im Gegenteil: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, auch wenn der Infektionsschutz spürbare Konzeptänderungen erfordert.

Nach einem Gespräch mit der Verwaltung ist der Mitinhaber der buerschen Firma Eventtools4Rent optimistisch, dass das Spektakel mit Eislaufbahn, Schirmbar, Konzerten und Verkaufshütten vom 19. November 2020 bis 9. Januar 2021 stattfinden kann. „Die Stadt hat uns nach Vorstellung unserer Pläne aufgefordert, ins Genehmigungsverfahren einzusteigen“, sieht er positive Signale und hofft, dass sich die siebenmalige Anpassung des Konzepts an immer wieder neue Corona-Schutzverordnungen auszahlt.

Gelsenkirchener Weihnachtsdorf wird eingezäunt

Statt der ursprünglich erhofften 1000 Besucher dürfen sich maximal 300 auf der Domplatte tummeln. Um diese Zahl zu kontrollieren, wird das Weihnachtsdorf eingezäunt. Und natürlich muss jeder am Eingang seine Kontaktdaten hinterlassen, entweder per QR-Code oder analog auf einem Formular. "So ist jeder Kontakt rückverfolgbar."

Spezielle, nicht übersteigbare Drehkreuze regeln den Einlass am Hauptportal der St.-Urbanus-Kirche und das Verlassen des Platzes am Ausgang nahe der Modeboutique "Hoch Drei". "Sie sind mit Software ausgestattet, die in der Lage ist, die Besucherzahl in Echtzeit auf der Weihnachtsdorf-Homepage zu spiegeln. So sind Besucher immer auf dem aktuellen Stand, ob es lohnt, sich auf den Weg zu machen."

Manipulation der Einlass-Software ist laut Veranstalter unmöglich

Für Rollstuhl-, Rollator-Nutzer oder Kinderwagen ist ein Sonder-Einlasstor vorgesehen. Eine Manipulation der Software sei nicht möglich, betont Jansen. Die 200 Quadratmeter große Eislauffläche, die zwischen Rewe und dem Pfarrbüro platziert werden soll, erhält einen Sondereingang. Höchstens 30 Personen dürfen dort nach jetzigem Stand gleichzeitig Schlittschuh laufen.

Ein Einbahnstraßen-System soll verhindern, dass sich die Besucher in die Quere kommen. "Wir planen aber viele Wendepunkte ein", verspricht Jansen. Weihnachtsbäume sorgen nicht nur für adventliche Atmosphäre, sondern dienen auch als Abtrennung etwa des Gastronomiebereichs vom Rundlauf entlang der Verkaufsstände. "Alle Auflagen werden definitiv eingehalten. Wir haben kein Interesse, Buer mit Negativ-Schlagzeilen in die Nachrichten zu bringen."

Vier lokale Bands machen "Rock around the Christmastree"

Und das Programm? "Der Kern bleibt, wenn auch angepasst, erhalten", versichert Jansen. Nur auf den "singenden Weihnachtsbaum" - eine große Bühne in Form eines Christbaums - werden die Bueraner wohl verzichten müssen. "Sie nimmt zu viel Fläche ein", bedauert der Eventmanager. Musik soll's trotzdem geben, auf einer kleineren Bühne: Die lokalen Formationen „5 Rocks“, „Down Beat“, „Zilberrücken“ sowie eine Akustikband interpretieren „Rock around the christmastree“.

An 14 Verkaufshütten können die Besucher entlangbummeln und fürs Fest einkaufen - oder sich in Stimmung schlemmen: Vertreten sind etwa Vom Fass, das Brettspielkontor, die Konditorei Albring-Rüdel, Rewe Schüler mit einer Wein-Lounge, die St.-Urbanus-Gemeinde, Pinky Lady mit Ölen und Kerzen, der Schausteller Röber, Landgenuss mit Essigen sowie verschiedene Imbissstände.

Spektakel wird um zwei Wochen bis zum 9. Januar verlängert

"Viele Händler aus der zweiten Reihe in Buer nutzen die Chance, sich bekannter zu machen", so Jansen, der noch mit Kunsthandwerkern und Künstlern "in guten Gesprächen" ist.

"Es kann sein, dass wir als Veranstalter am Ende nichts verdienen. Aber für mich als Bueraner ist es eine Herzensangelegenheit, den Bürgern in diesen schwierigen Zeiten zum Jahresabschluss doch noch ein Highlight zu präsentieren und so manchem Händler die Möglichkeit zu geben, seine Firma noch ins Frühjahr zu retten."

>> Schon jetzt können Termine für die Eislaufbahn gebucht werden

Die Veranstalter hoffen noch auf weitere Sponsoren, da wegen der Pandemie die Zahl der Verkaufshütten von ursprünglich 20 auf 14 reduziert werden muss und damit auch Standgelder entfallen.

Sie vermieten an der Eislaufbahn und am Bauzaun Werbeflächen. "Wir würden uns aber auch freuen, wenn eine Firma uns die 100 Meter Bauzaun aus Verbundenheit zu Buer kostenfrei zur Verfügung stellt", so Jansen.

Auf der Homepage www.weihnachtsdorf-buer.de können Interessierte bereits Termine für das Eisstockschießen und Schlittschuh-Fahren reservieren.