Gelsenkirchen. Opernhaus startet mit ausgefeiltem Hygienekonzept in die neue Spielzeit. Eröffnungspremiere “Frau Luna“ geht ohne Pause über die Bühne.
Das Musiktheater im Revier hat aufgerüstet. Wenn sich am 5. September erstmals seit Mitte März der Vorhang im Großen Haus wieder hebt, dürfen immerhin 300 Zuschauer im Parkett und auf den Rängen Platz nehmen. Ursprünglich sollten es nur 250 sein. „Wir haben ein ausgefeiltes Hygienekonzept entwickelt“, verspricht Generalintendant Michael Schulz. Das erlaube einen relativ ungetrübten Theatergenuss. „So viel Sicherheit wie nur möglich“ will MiR-Geschäftsführer Tobias Werner dem Publikum und den Künstlern gleichermaßen bieten: „Bei so wenigen Einschränkungen wie nötig.“
Maskenpflicht ist natürlich auch beim Betreten des Opernhauses am Kennedyplatz allererste Pflicht. Schilder an den Scheiben machen darauf aufmerksam. Erst in dem Moment, in dem der Besucher auf seinem Platz sitzt, darf die Maske abgesetzt werden. Muss aber nicht. Schulz: „Das überlassen wir jedem einzelnen.“ Nach Ende der Vorstellung muss der Mund-Nasen-Schutz auf jeden Fall wieder aufgesetzt werden.
Gelsenkirchener werden Disziplin und mehr Zeit mitbringen müssen
Markierungen als Abstandshalter kleben längst auf den Böden, Kordeln zum Bilden von Schlangen sind gezogen, Desinfektionsmittelspender positioniert. Die Garderoben werden geöffnet sein, aber auch hier gilt: 1,50 Meter Abstand halten, und immer nur nacheinander bis zum Personal vorgehen. Der wilde Ansturm auf Jacken und Mäntel nach der Vorstellung soll der Vergangenheit angehören. „Disziplin ist gefragt“, sagt Tobias Werner. Und ein wenig mehr Zeit im Gepäck.
Im Großen Haus wird nur jede zweite Sitzreihe belegt sein, zwischen den Zuschauern (Einzelpersonen, Paare oder Viergruppen) bleiben jeweils zwei bis drei Plätze frei. Im Kleinen Haus, das am 5. September mit dem Figurentheater „Puppet Masters“ öffnet, dürfen 70 Menschen Platz nehmen.
Eröffnungspremiere "Frau Luna" geht ohne Pause über die Bühne
Sowohl die Eröffnungspremiere „Frau Luna“ als auch „L’Orfeo“ ab 17. Oktober gehen ohne Pause über die Bühne. Bei „The Black Rider“ (ab 19. September), „Giulio Cesare“ (ab 14. November) und in den Sinfoniekonzerten wird es eine Pause geben. In der das Publikum auch mit einem Glas Sekt oder Selters anstoßen kann. Allerdings nur im oberen Foyer. Werner: „Das Theatercafé bleibt geschlossen, dort halten sich in den Pausen die Künstler auf.“ Der Backstagebereich biete nicht genügend Raum, um Abstand untereinander zu halten.
Wer das gastronomische Angebot nutzen möchte, kann sich vorab einen Tisch reservieren und Bestellungen aufgeben. Es werden Getränke serviert, aber auch kleine kulinarische Köstlichkeiten. Dafür gibt es ein Bestellformular auf der Homepage des Musiktheaters.
MiR-Lüftungsanlagen arbeiten mit reiner Außenluft
Im Unterschied zu vielen anderen Theatern bietet das Musiktheater einen großen Vorteil in Sachen Belüftung. Tobias Werner: „Die Lüftungsanlagen arbeiten mit reiner Außenluft. Somit kommt keine verbrauchte Luft aus dem Raum wieder zurück in die Zuluftzufuhr.“ Der Stoff, der wieder in den Saal hinein transportiert wird, besteht ausschließlich aus Frischluft. Zudem werden die Anlagen gerade in diesen Tagen regelmäßig gewartet und gereinigt.
Zum Sicherheitskonzept zählt auch der Ticketverkauf. Online gibt’s derzeit keine Karten, sondern nur an der Theaterkasse. Kontaktdaten müssen wie überall auch hier hinterlegt werden. Die Abendkasse hat eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Um Schlangen zu vermeiden, empfiehlt sich aber ein Ticketkauf ein paar Tage früher.
Ausreichend Personal steht bereit, um einzuweisen und zu helfen
Die Besucher werden sich dennoch erst an alle neuen Regeln gewöhnen müssen. Auch dafür ist vorgesorgt. An neuralgischen Punkten steht ausreichend Personal bereit, das entsprechend hilft und einweist. „Und das auch auf die Einhaltung der Corona-Regeln achtet“, so der Intendant. Der Hausherr geht natürlich mit gutem Beispiel voran. Und trägt dabei stets das Opernhaus direkt vor Augen: Seine Maske ziert ein Foto des Musiktheaters. Michael Schulz ist zudem sehr zuversichtlich, dass auch das Publikum diszipliniert, rücksichtsvoll und verständnisvoll sein wird, um so trotz der Corona-Zeiten endlich wieder gutes Theater sehen zu können.
Und wenn doch mal jemanden Husten und Schnupfen plagen? „Dann zu Hause bleiben“, bittet MiR-Geschäftsführer Werner. „Die Karten können einfach zurückgegeben werden.“
>> Weitere Informationen zu den Produktionen des Musiktheaters
Informationen über die Produktionen des Musiktheaters und über den Kartenvorverkauf gibt es im Programmheft, das im Foyer ausliegt.
Darüber hinaus ist die Homepage (www.musiktheater-im-revier.de) rund um die Uhr erreichbar.