Gelsenkirchen. Die Städte Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund haben ihre Glasfasernetze zusammengeschlossen. Vor allem Unternehmen können davon profitieren.

Drei rote Knöpfe wurden gedrückt, in drei Städten, und das gleichzeitig. Und durch das Wunder der digitalen Technik konnten sich alle Beteiligten dabei zusehen. Logisch, schließlich ging es bei dem Knopfdruck genau darum, um die digitale Technik. Die ist am Mittwoch noch ein bisschen besser und schneller geworden – auch in Gelsenkirchen.

Die drei Ruhrgebietsstädte Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund haben ihre Glasfasernetze miteinander gekoppelt. „Ruhr-Backbone“ nennt sich das Projekt, und wie der Name schon sagt, soll der neue Hochgeschwindigkeitsring aus Glasfaser das „Rückgrat für digitale Wirtschaft und Innovation“ bilden, erhoffen sich die Initiatoren.

Für Gelsenkirchen ist Gelsen-Net am Glasfaserring beteiligt


An dem Projekt beteiligt sind die jeweiligen Telekommunikationsunternehmen der drei Städte: Gelsen-Net für Gelsenkirchen, TMR für Bochum und Dokom21 für Dortmund. „Mit dem Ruhr-Backbone entsteht eine einzigartige Datenautobahn quer durchs Ruhrgebiet“, lobte Thomas Dettenberg, Sprecher der Geschäftsführung von Gelsen-Net, „und das, ohne dass wir dafür einen Spaten in die Hand nehmen müssen.“

Von dem Zusammenschluss profitieren zunächst einmal vor allem Unternehmen in den drei Städten. Durch den Ringschluss der Glasfasernetze ist das System jetzt noch ausfallsicherer geworden: Falls eine Leitung einmal unterbrochen wird, kann der Datenverkehr umgeleitet werden. „Das ist zum Beispiel für Krankenhäuser, für die ein ungehinderter und schneller Datenfluss sehr wichtig ist, ein enormer Vorteil“, betonte Maik Luhmann, Leiter der Stabsstelle „Vernetzte Stadt Gelsenkirchen“. Mittelfristig sollen aber auch „normale“ Nutzer davon profitieren.

Städte sind per Videokonferenz miteinander verbunden

Der Startschuss – beziehungsweise Knopfdruck – für das neue System erfolgte zeitgleich am Mittwoch, die Vertreter der drei Städte waren per Videokonferenz zusammengeschaltet. In Gelsenkirchen hatten sich Thomas Dettenberg und Maik Luhmann im Rechenzentrum von Gelsen-Net getroffen, zwischen Serverschränken und Videomonitoren drückten sie gemeinsam auf den Knopf.

Luhmann lobte die Zusammenarbeit der drei Partner und bezeichnete sie als vorbildlich. „Das ist anders als im Fußball: Wenn Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund aufeinandertreffen, kann es eben auch einmal drei Gewinner geben.“