Gelsenkirchen. Bei einer Wohnungseinweihung lernten sich Christel und Werner Falk kennen. Der WAZ verraten die Gelsenkirchener, warum die Ehe so lang hält.
60 Jahre lang verheiratet und immer noch unzertrennlich: Das sind Christel (82) und Werner (86) Falk aus Gelsenkirchen, die am heutigen Mittwoch ihre Diamantene Hochzeit feiern. „Wenn wir zurückdenken, ist die Zeit viel zu schnell vergangen“, sagt die 82-Jährige.
Bei einer Wohnungseinweihung lernten sich die gebürtigen Gelsenkirchener kennen. Sie war 18 und arbeitete mit der Eingezogenen als Goldschmiedin bei einem Juwelier zusammen, er war 22 und tauchte dort mit seiner Handballmannschaft auf. Es kam zum ersten Date, bei dem Werner seine Christel direkt von der Arbeit abholte. Mehrere Kinobesuche und Verabredungen folgten. Sie lernten sich mehr und mehr kennen.
Highlight für die beiden Gelsenkirchener war die Geburt ihrer Söhne
„Mein Vater hat sich gewundert, dass ich immer so spät nach Hause kam. Irgendwann musste ich Werner meinen Eltern vorstellen“, sagt Christel Falk und lacht. Die Verlobung folgte zwei Jahren später, wieder zwei Jahre später schloss das Paar schließlich den Bund der Ehe. Die standesamtliche Hochzeit fand im Hans-Sachs-Haus statt, in der evangelischen Altstadtkirche zelebrierte das Paar die kirchliche Trauung, bevor es in die Flitterwochen nach Jugoslawien ging.
Gerne blickten die beiden auf die vielen gemeinsamen Urlaube zurück. Dreimal bereisten sie Amerika, mehrmals Mallorca und auch andere Städte in ganz Europa standen auf der Liste. Aber das Highlight ihrer Beziehung war und bleibt die Geburt der Söhne Guido und André, die als Zwillinge das Licht der Welt erblickten. „Das war eine große Überraschung. Wir haben uns riesig gefreut“, so Werner Falk. Sechs Enkelkinder folgten. Ein siebtes ist derzeit im Anmarsch.
Vertrauen und Toleranz hielten die Ehe zusammen
Wirklich schwierige Momente hätte es in der Beziehung nicht gegeben. „Keiner von uns war richtig krank und auch mit unseren Söhnen gab es keine Probleme. Lediglich ein paar Reparaturen führten uns ins Krankenhaus, aber wir kamen heile durch den TÜV“, witzelt der 86-Jährige, der übrigens auch im Polizeichor singt.
Auch in der Ehe hätte es bis auf belanglose Streitigkeiten keine Probleme gegeben. „Zwei Menschen haben auch mal verschiedene Meinungen, aber Vertrauen und Toleranz haben uns zusammengehalten“, sagt Christel Falk. Der gelernte Mechaniker Werner Falk war als Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Eduard Wilken, später als Gewerkschaftssekretär im Bereich Textil und Bekleidung in der Bekleidungsindustrie tätig – ein Arbeitsumfeld, das von Frauen dominiert wurde. Da war Vertrauen wichtig.
Diesen Musiker haben sie besonders ins Herz geschlossen
Zusammengeschweißt haben auch die Hobbys. Den gemeinsamen Schrebergarten gaben sie im April nach 26 Jahren ab, weil die Gartenarbeit zu mühsam wurde. Auf derselben Welle reiten sie aber immer noch, wenn es um Operetten und Opern geht. Ihr Hobby pflegen sie mit einer großen CD-Sammlung und regelmäßigen Konzertbesuchen. Ein Musiker begeistert sie jedoch besonders: Der Geiger André Rieu. Ihm reisten sie bereits für mehrere Konzerte hinterher.
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