Buer. Friede auf der Skulpturenwiese in Gelsenkirchen-Buer: Stadt und Künstler haben miteinander geredet. Auch viele Leser haben sich zu Wort gemeldet.

Der Streit um den Biergarten auf der Skulpturenwiese scheint beigelegt: Nachdem es Anfang der Woche noch nach Konfrontationskurs zwischen Künstler und Stadt Gelsenkirchen aussah, haben sich die Wogen jetzt geglättet. In der Stadtgesellschaft hatte die Angelegenheit für viele Diskussionen gesorgt.

Die WAZ hatte über den Streit zwischen Künstler und Stadt berichtet: Sandro Antal, der die Skulptur „Rolling Sun“ geschaffen hatte, hatte die Einrichtung eines Biergartens auf der Wiese in Buer zunächst als eine „völlig verblödete Idee“ bezeichnet, als einen Eingriff in seine künstlerische Freiheit. Vor allem aber hätte er sich gewünscht, dass die Stadt ihn im Vorfeld kontaktiert hätte.

Sandro Antal will demnächst nach Gelsenkirchen kommen

Das ist mittlerweile geschehen. Wie Stadtsprecher Martin Schulmann am Donnerstag berichtete, hätten Sandro Antal und Leane Schäfer, Leiterin des Kunstmuseums, miteinander telefoniert und die Sache aus der Welt geräumt. Antal habe versichert, dass er keine rechtliche Schritte gegen die Stadt einleiten wolle, er plane auch demnächst einmal nach Gelsenkirchen kommen, um sich den Biergarten auf „seiner“ Wiese anzusehen.

In der WAZ-Redaktion gingen unterdes viele Leserbriefe zum Thema ein – die Mehrheit lobte den Biergarten als gute Idee. „Der Künstler sollte dankbar sein, dass man ihm die Möglichkeit gegeben hat seine Werke an so einem exponierten Platz dauerhaft auszustellen“, schreibt etwa Detlev Schläger. Auch Andreas Richter setzt klare Prioritäten. „Gemeinsinn geht vor Eigensinn, lieber Herr Künstler“, schreibt er, „und eine grundsätzliche Entfesselung der Gastronomiebürokratie ist gerade in Buer, dem letzten Kleinod weit und breit, zu begrüßen.“

Leser sorgen sich um den Zustand der Wiese

Allerdings gab es auch kritische Stimmen. Ihm gefalle zwar die Nutzung der Wiese als Biergarten, schreibt Karl Henke, er fragt sich allerdings auch, warum man vorher nicht mit dem Künstler gesprochen habe: „Ist denn keinem der Entscheidungsträger in den Sinn gekommen, erst einmal den Verursacher dieses gelungenen Objektes in die Überlegungen einzubeziehen?“

Karl Müller-Holland sorgt sich um den Rasen: „Anstatt die durch die Hitze ohnehin halbvertrocknete Wiese (nebenbei eine der wenigen freien Grünflächen in der Innenstadt) sowie die umstehenden Bäume mit Wasser zu versorgen, ruiniert man diese ebenso wie die Skulpturen, die ja mit der Wiese ein Gesamtkunstwerk darstellen.“