Gelsenkirchen-Buer. Am kommenden Donnerstag feiert der Bio-Supermarkt „Denn’s“ seine Eröffnung in der Markthalle in Gelsenkirchen-Buer. Die Gastronomie folgt später.

Thomas Bernau steht auf dem Marktplatz in Gelsenkirchen-Buer und mustert die Markthalle, als ein Radfahrer vorbeikommt. „Schön, dass ihr bald wieder öffnet“, ruft der Radler, der Bernau offenbar erkannt hat. „Auf jeden Fall“, antwortet der Investor. „Und dann zeigen wir mit der Markthalle mal, wie leistungsfähig Unternehmen in Gelsenkirchen sein können!“

Am kommenden Donnerstag, 13. August, öffnen sich die Türen der Markthalle wieder für Besucher – nach fünf Jahren Leerstand. Genauer gesagt eröffnet dann zunächst einmal nur der Bio-Supermarkt „Denn’s“, der aber den Großteil der Fläche im Erdgeschoss der Markthalle belegt. Bis die Gastronomie einzieht, wird es aber noch ein wenig länger dauern. Im Oktober oder November, so Bernau, sollen dann zwei Restaurants im Erdgeschoss öffnen, im Februar oder März wird dann auch das Obergeschoss gastronomisch bespielt.

Diese Gastronomen kommen nach Gelsenkirchen-Buer

Hatte die Markthalle im Jahr 2014 gekauft: Investor Thomas Bernau.
Hatte die Markthalle im Jahr 2014 gekauft: Investor Thomas Bernau. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Das liegt vor allem an der Corona-Pandemie. „Wir werden im Obergeschoss zwar die schönste Terrasse von Buer haben“, sagt Bernau – aber niemand könne voraussagen, wie es im Herbst und Winter wird, wenn die Leute sich drinnen aufhalten müssen. Zwar wolle man die Terrasse ganzjährig nutzen, aber das Risiko, jetzt einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen, der auf große Flächen und viele Gäste setzt, sei einfach zu hoch.

Dennoch: „Die Mietverträge sind alle unterschrieben“, bekräftigt Bernau. Das Obergeschoss werden sich ab dem Frühjahr zwei Betriebe teilen: „The Italian“, eine Restaurantkette, die auch schon in Recklinghausen mit einem Standort vertreten ist, sowie eine Gaststätte mit Wirtshauscharakter.

Vorbilder aus Recklinghausen und Marl

Das Erdgeschoss soll schon im Herbst komplett belegt sein. Auf der Seite der Markthalle, die zur Springestraße hin gelegen ist, wird es zum einen asiatische Spezialitäten geben. Gastronom Wladimir Paster, der in Recklinghausen unter anderem das Restaurant „17achtzig“ betreibt, hatte vor einiger Zeit in der Recklinghäuser Altstadt mit Erfolg die Sushi-Bar „Joja“ eröffnet: Jetzt wird es einen „Joja“-Ableger auch in Buer geben.

Und auch vom zweiten Erdgeschoss-Mieter kann man sich, wenn man neugierig ist, schon einmal einen Eindruck verschaffen: „Noah’s Place – Café. Deli. Bar“ gibt es schon am Marler Stern – und demnächst eben auch in Buer. Inhaber von „Noah’s Place“ ist der Recklinghäuser Gastronom Uwe Suberg, der auch bei den beiden Gastronomie-Betrieben im Obergeschoss mit im Boot ist.

Thomas Bernau lobt die Zusammenarbeit mit OB Frank Baranowski

Inzwischen gehen auch die Arbeiten am geplanten Glasaufzug und der Terrasse an der zum Markt gelegenen Seite der Halle weiter. Hier hatte ein Schaltkasten der Telekom in den vergangenen Wochen für Verzögerungen gesorgt. „Für den fühlte sich niemand zuständig“, erzählt Thomas Bernau. Die Folge: Die Bauarbeiten mussten erst einmal ruhen, weil niemand genau sagen konnte, wo die Telekommunikationsleitungen im Boden lagen. „Hier hätte ich mir von der Stadt ein wenig mehr Unterstützung gewünscht“, sagt Bernau.

Markthalle war seit 2014 geschlossen

Die Buersche Markthalle wurde am 28. Oktober 1999 eröffnet. Zu Beginn beheimatete das Gebäude zahlreiche Geschäfte, Kneipen und Cafés, im Laufe der Jahre häuften sich die Leerstände.

Im Jahr 2014 kaufte Thomas Bernau die Markthalle, kurze Zeit später wurde sie geschlossen. Es folgte ein umfassender Umbau, unter anderem wurde eine Zwischendecke eingezogen. Am 13. August 2020 soll die Markthalle ihre Wiedereröffnung feiern.

Gerne hätte der Investor die komplette Markthalle noch in der Amtszeit des amtierenden Oberbürgermeisters eröffnet, die bekanntlich im Oktober ausläuft. „Frank Baranowski hat uns immer nach Kräften unterstützt, das war eine richtig gute Zusammenarbeit“, lobt Bernau. Auf die gesamte Gelsenkirchener Stadtverwaltung wollte er dieses Lob allerdings nicht ausweiten...