Gelsenkirchen-Schalke. Gretel Kasprzyk gehörte zu den Stammgästen in der früheren Gelsenkirchener Kultkneipe „Anno 1904“. Nach ihrem Tod sammelten Gäste für ein Hospiz.
Gretel Kasprzyk war im „Anno 1904“ eine Institution. Seit der Eröffnung der früheren Gaststätte auf der Schalker Meile im November 2003 bis zum Tag ihrer Schließung im Januar 2017 zählte sie dort zu den absoluten Stammgästen. Ende Juni ist Kasprzyk verstorben.
Als diese traurige Nachricht die Runde machte, nahmen zahlreiche frühere Besucher der Kultkneipe Kontakt untereinander auf und starteten spontan eine Spendensammlung. Herausgekommen sind dabei nun 704,04 Euro. „Dieses Geld wird dem Kinder- und Jugendhospiz Arche Noah in Ückendorf zugute kommen“, sagte der frühere Wirt Michael „Willi“ Funke, der zu den Initiatoren dieser Aktion zählte.
Sie war die „treue Seele“ des „Anno 1904“
Funke nennt Gretel Kasprzyk noch heute „die treue Seele des Anno 1904“. Es habe kein Schalke-Spiel, kein Konzert und kein Event gegeben, bei dem Gretel nicht anwesend war. „Vor allem liebte sie Blues- und Rockmusik“, so Funke. Gretel sei schon Jahrzehnte zuvor Stammgast in der Gaststätte gewesen, als diese noch unter dem Namen „Haus Kitzhöfer“ firmierte.
Die TV-Übertragungen der Spiele ihres geliebten FC Schalke 04 habe sie stets von ihrem Stammplatz aus leidenschaftlich mitverfolgt. „Bei Niederlagen hat sie immer geschimpft wie ein Rohrspatz, aber bei jedem Sieg dafür auch immer kräftig mit gefeiert“, erinnert sich Funke.
Eine ehrliche und aufrichtige Art
Die Nachricht vom Tode Gretel Kasprzyks habe alle ehemaligen „Anno“-Gäste sehr aufgewühlt, schildert Ex-Wirt Funke seine Eindrücke. „Gretel – wir vermissen deine fröhliche, ehrliche und aufrichtige Art“, schrieb er nun.
„Anno 1904“ ist inzwischen ein Verein und Fanclub, der sich um die Menschen in Schalke kümmert.