Die Legende lebt oder: Buer hat den Blues. White, Hot & Blue geben sich mal wieder die Ehre.

Sie spielen und spielen und spielen und spielen . . .: Das Gelsenkirchener „Dinner for one” heißt „Bluesrock für viele”, steigt als Konzert von White, Hot & Blue jeweils einen Tag vor Heiligabend im jeweils rappelvollen buerschen Fuck und feiert am Mittwoch 30-Jähriges. Ein Rückblick.

Das erste Mal

Chuck Berry, Little Richard und andere Rock'n'Roller und auch Blueser aus der Konserve - so beging das Fuck stets den Tag vor Heiligabend. Im Sommer 1979 gab die Bluesrock-Band No More Trouble dort einen Gig vor voller Hütte und brachte Wirt Vinz Els (heute: Oisin Kelly Gallery) auf die Idee: „Er hat uns gefragt, ob wir auch einen Tag vor Heiligabend im Fuck spielen wollen”, sagt Thomas Erkelenz, Gitarrist und Sänger von No More Trouble. Sie wollten. Und tun es noch heute.

Die Konstante

Die No-More-Trouble-Ära währte aber nur wenige Jahre. Danach sprang die Oldie-Kapelle Forever in die Bresche. Und seit Ende der 80er Jahre verwandeln White, Hot & Blue die Lokalität am Vorabend des Heiligen Abends in eine Sauna mit Live-Musik und Getränkeausschank. Als einziger Musiker seit 30 Jahren dabei: Thomas Erkelenz. Zum aktuellen Line-Up der längst zur Legende mutierten White, Hot & Blue gehören zudem Jimmy Hartwig (Gitarre), Uli Tietze (Bass, Gesang), Daniel Sanleandro (Drums).

Die Ohnmacht

Hundert Jahre Bandgeschichte (die Musiker) trifft im Fuck auf Tausende Jahre Kneipengeschichte (Besucher). „Das ist wie ein Familientreffen”, sagt Erkelenz. Und wie in jeder Familie können jede Menge Anekdoten erzählt werden. Zum Beispiel die Geschichte, des unter heftigstem Liebeskummer leidenden Forever-Sängers Anthony Shuttleworth, der im Fuck so inbrünstig sang, dass er mitten im Song ohnmächtig wurde. Erkelenz: „Wir haben ihn dann wiederbelebt. Er musste weitersingen.” Wäre ja noch schöner.

Letzte Worte

Wie lange werden White, Hot & Blue Buer noch am 23. Dezember zum Familientreffen im Fuck aufspielen? Erkelenz: „Solange der Herrgott uns lässt.” Still got the Blues ...