Gelsenkirchen-Bismarck. Es ist ein offener Prozess, doch die Richtung ist klar: Die Stadtwerke prüfen, wie die Emschertainment-Gastronomie wirtschaftlicher werden kann.

Corona-Hilfe hat die Zoom-Erlebniswelt beantragt und bekommen: Die zuständige Bezirksregierung Münster hat dem Zoo Anfang Juli den möglichen Höchstbetrag von 800.000 Euro bewilligt. Doch bei den Stadtwerken Gelsenkirchen, „Mutter“ der Zoom-Erlebniswelt und der Emschertainment GmbH, läuft der Kassensturz für das laufende Wirtschaftsjahr und der Versuch, die Ausfallkosten durch die Pandemie zu berechnen. In Summe bislang offenbar ohne konkretes Ergebnis. Klar ist jedoch: In etlichen Bereichen schauen die Stadtwerke genau auf die Betriebsabläufe.

Sorgen bei der Belegschaft im Gelsenkirchener Ryokan

In der Belegschaft der Gastronomie der Zoom Erlebniswelt ist zuletzt Unruhe aufgekommen. Das Gerücht macht die Runde, die Sparte stehe zur Disposition und solle an ein Dienstleistungsunternehmen verkauft werden. Emschertainment ist zuständig für die Gastronomie, vor allem im Ryokan, aber auch in den Gastronomiepavillons im Zoo und ebenso für „Paradieso“, Badebar und Grönlandbar im Erler Sportparadies sowie die Bewirtschaftung der Kaue. Im Zoo, so eine Stadtwerke-Sprecherin, wurde in der Tat jüngst „ein Unternehmen durch die Gastronomie geführt“, doch sei ein Verkauf weder beschlossen noch derzeit überhaupt konkret ein Thema. „Wir befinden uns in einem offenen Verfahren, bewerten die Situation und sehen das als eine Art Brainstorming“.

Stadtwerke haben längeren Prüfungsprozess eingeleitet

Die Stadtwerke und Emschertainment schauten sich Geschäftsmodelle und -abläufe derzeit an. „Das wird ein längerer Prozess und es besteht auch kein Zeitpunkt, zu dem er abgeschlossen sein soll“, ebenso sei keine feste Zielvorgabe fixiert worden, macht die Stadtwerke-Sprecherin deutlich. Es gehe darum, wie man sich wirtschaftlicher aufstellen, wie Bereiche konsolidiert werden könnten. Verpachtung oder andere Modelle würden dabei ebenso erwogen wie interne Veränderungen in den bisherigen Strukturen. Diese Prüfung, so die Sprecherin, „haben keine Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“.

2018 schloss Emschertainment insgesamt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 1,78 Millionen Euro ab, bei der Stadtwerke-Gruppe als Konzern waren es über alle Sparten (Gelsen-Net, Gelsen-Log, Emschertainment, Zoom) knapp eine Million Euro.

Das gastronomische Flaggschiff in der Tropenhalle

Im Ryokan, ab 2011 gastronomisches Flaggschiff der Zoom-Erlebniswelt, hat es in der Vergangenheit schon etliche Veränderungen und Anpassungen gegeben, um den Betrieb wirtschaftlich zu gestalten: 2018 wurde der (ab 2016 ohnehin schon eingeschränkte) Abendbetrieb im Lokal beendet und auf Self-Service umgestellt. Im Kern konzentrierte sich die Gastronomie auf Veranstaltungen, also auf das Geschäft mit Tagungen, Business-Empfängen oder Hochzeiten.

Zurzeit beschäftigt die Emschertainment GmbH in der Gastronomiesparte 32 fest angestellte Kräfte, neun Aushilfen und drei Saisonkräfte. Aufgrund der derzeitigen Corona-Einschränkungen kann das Veranstaltungsgeschäft in der Ryokan Eventlocation nicht wie gewohnt stattfinden. Eigene Angebote, wie zum Beispiel das Dinner Plus, müssen derzeit ausfallen.

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