Gelsenkirchen-Scholven. Die Gelsenkirchener Tischlerei Brinkmann fertigt individuelle Spuckschutze für ihre Kunden. Wie sie zu einem Gewinner in der Corona-Krise wurde.

„Ich kann mir vorstellen, dass sich in einigen Branchen das Bewusstsein ändert“, sagt Marius Brinkmann. Der Tischlergeselle und studierte Ingenieur für Holztechnik entwickelte und baute in den zurückliegenden Wochen und Monaten, gemeinsam mit den Mitarbeitern im Gelsenkirchener Familienbetrieb, individuelle Spuckschutze für Arbeitsbereiche. Wie die Corona-Krise sie zu Gewinnern gemacht hat.

Gelsenkirchener Tischlerei wird zu einem Gewinner der Corona-Krise

Insbesondere Arztpraxen hätten diese nachgefragt. Und sie haben, da ändere sich bei einigen Berufsgruppen die Einstellung, auch dauerhaft Interesse an solchen Schutzmaßnahmen. So habe man in der Tischlerei an der Zweckeler Straße in Bülse auch etliche Spuckschutze mit gläsernen Einsätzen gebaut, die länger halten und nicht durch Berührung und Putzen milchig werden.

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Recht überraschend musste sich der Betrieb mit diesem Thema auseinandersetzen, intelligente Lösungen entwickeln. Insbesondere für jene Kunden, denen man schon die Praxis oder den Laden ausbaute. „Unsere Theken sind individuell entworfen und gebaut“, so Marius Brinkmann. Da passe Fertigware zum einen nicht drauf und biete zum anderen dann auch keinen Schutz. Schlitze und Fugen gilt es hier schließlich zu vermeiden.

Spuckschutz wird zu einem individuellen Teil, das gut zum Kunden passt

„Wir gestalten den Spuckschutz auch optisch ansprechend, aus Massivholz mit sichtbarer Maserung oder lackiert.“ Die Sicherheitsvorrichtung werde so zu einem „Detail, das gut zum Kunden passt“, so der 26-Jährige Filius der Unternehmerfamilie, die als einzige in der Krise im Stadtnorden ihre Dienste in Sachen individualisierte Spuckschutze anbietet und deren Fachkompetenz auf der Corona-Seite der Handwerkskammer aufgeführt wird.

Dass solch maßgeschneiderte und handgearbeitete Schutzwände ihren Preis haben, bedinge sich durch Material und Produktionsprozesse vor Ort. „Wir sind im gehobenen Segment tätig“, sagt Marius Brinkmann. Er geht davon aus, dass man zwar demnächst nicht mehr viele Spuckschutze anfertige, diese jedoch bei manchen Aufträgen künftig Standard würden. Bei Praxisausstattungen für Ärzte, da denke man den Spuckschutz künftig sicher immer mit.

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