Gelsenkirchen-Altstadt. Die Begegnungsstätte „Alter jüdischer Betsaal“ und die Synagoge sind Orte Gelsenkirchener Gemeindelebens: Sie können besichtigt werden.

Wer jüdisches Leben in Gelsenkirchen kennen lernen und erleben möchte, kann dies an mehreren Orten tun. Einer davon ist die Begegnungsstätte „Alter jüdischer Betsaal“ an der Von-der-Recke-Straße 9. Das Wiederaufleben der jüdischen Gemeinde nach 1945 ist vor allem dem Engagement des KZ-Überlebenden Kurt Neuwald zu verdanken. Nur ein Jahr nach Kriegsende konstituiert sich die Gemeinde neu, erwirbt zehn Jahre später das Haus im Herzen der Stadt, baut es aus zur Nachkriegssynagoge mit Schulraum, Büro und Bücherei.

Gelsenkirchener Kurt Neuwald baut die Gemeinde wieder auf

Als nach dem Mauerfall und dem Zusammenbruch der Sowjetunion immer mehr osteuropäische Juden nach Gelsenkirchen kommen, reicht der Raum nicht mehr aus. Die „Neue Synagoge“ entsteht, der „Alte jüdische Betsaal“ ist seither ein Begegnungszentrum, das mit einer kleinen Dauerausstellung den Bogen schlägt zwischen dem Neuanfang jüdischen Lebens nach dem Holocaust in Gelsenkirchen und der heutigen jüdischen Gemeinde, die fester Bestandteil ist des gesellschaftlichen Lebens am Ort.

Besichtigungen und Führungen werden mittwochs angeboten

Der „Alte Betsaal“ kann mittwochs in der Zeit von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Kontakt: 0209 155231. Besucht werden kann natürlich auch die „Neue Synagoge“ an der Georgstraße 2. Die Gemeinde umfasst heute rund 400 Mitglieder. Einblicke in das Gemeindeleben und die jüdische Kultur gleichermaßen bietet eine Führung, die stets am ersten Mittwoch im Monat um 17 Uhr angeboten wird. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung bei der Stadt- und Touristinfo unter 02091693968 ist jedoch zwingend erforderlich.