Gelsenkirchen-Buer. Endlich werden wieder bewegte Bilder gezeigt, auch in Gelsenkirchen! Ein schöner Anlass, „Kultur in Buer“ einmal ganz dem Medium Film zu widmen.

Endlich werden in Buer wieder bewegte Bilder gezeigt, nimmt die „Schauburg“ mit verschiedenen Filmen mit in erdachte Welten. Ein schöner Anlass, diese Rubrik einmal ganz dem Medium Film zu widmen.

Filmmetropole Stadtnorden

Zugegeben, Hollywood hat noch nicht in Buer vorbei geschaut. Aber immerhin gibt es einen Film, der sehr eng mit der Region verknüpft ist – und in diesem Jahr sogar 20. Geburtstag feiert: Den königsblaue Fanstreifen „Fußball ist unser Leben“.

Unvergessen ist diese schrullige Geschichte um Hans Pollak, einen Anhänger der Knappen, dargestellt von Uwe Ochsenknecht. Nach dem Motto: Gelegenheit macht Entführer, kidnappt der den hoch bezahlten aber wenig motivierten Fußballstar „Dios“, hält ihn im heimischen Keller gefangen und will ihn fit machen und „einnorden“.

Es ergibt sich eine überaus charmante Version des Stockholm-Syndroms, in welchem die beiden eine Verbindung entwickeln – und natürlich gibt es jede Menge Randgeschichten und authentische Charaktere, angefangen von Ralf Richter bis zur unvergessenen Tana Schanzara.

Für Schauburg-Mitarbeiter Ralf Kolecki ist der Film bis heute ein Tipp und seine Premiere ist ihm in guter Erinnerung: „Das war die größte und tollste Veranstaltung, die wir in der Schauburg je gemacht haben. Damals hatte die Schauburg 700 Plätze, das Lux 400 – und beide Kinos waren voll. Ich weiß gar nicht mehr, wie die ganzen Leute da rein gepasst haben. Und das Staraufgebot war groß: Tana Schanzara, Uwe Ochsenknecht, die Schalker Mannschaft. Das war eine Riesenparty.“ Noch ein schönes Schmankerl: „Wie man hört, hat selbst Uwe Ochsenknecht noch gute Erinnerungen an den Abend und den Film generell.“

Kultfilm mit Lokalkolorit

Ein Film mit Bezug zur Stadt, der regelmäßig in der Schauburg gezeigt wird, ist Bernhard Wickis „Das Wunder der Malachias“. Der spielt zwar nicht in Gelsenkirchen, wurde aber zu einem guten Teil im Musiktheater gedreht. Das Wunder geschieht im Film auf kuriose Weise: In einer Industriestadt steht gleich neben einer Kirche die „Eden-Bar“, ein Etablissement zur Vergnügung. Das passt dem Mönch Pater Malachias so gar nicht und er betet darum, die Bar möge verschwinden. Mit Erfolg. Gott setzt die Bar um – auf eine Nordseeinsel.

Jenes Wunder aber bleibt nicht unbemerkt, der einstige Standort bald zur Pilgerstätte. Findige Geschäftsleute nutzen jede Möglichkeit, damit Geld zu verdienen und der brave Malachias bereut seine Bitte. Verzweifelt fleht er den Gott an, die Bar an ihren einstigen Standort zurück zu holen. Auch dies geschieht und damit endet diese filmische Parabel. „Es ist längst überfällig, dass wir diesen Film einmal wieder zeigen“, meint Ralf Kolecki. Schließlich sei der Kultstreifen von 1961 jedes Mal ein echter Publikumserfolg gewesen.

Deutsch-deutsche Geschichte

Wie aktuell manch Film durch lokale Ereignisse werden kann, das zeigt „Good Bye Lenin“, Ralf Koleckis Filmtipp, der am heutigen Freitag, 26. Juni, in der Schauburg an der Horster Straße 6 gezeigt wird und damit Bezug nimmt auf die Aufstellung der Lenin-Statue in Horst.

„Ich finde den Film sehr gut, weil darin witzig aber nicht zu platt ein Moment der deutschen Geschichte geschildert wird. Das ist sehr gelungen.“ Besonders gespannt ist Ralf Kolecki auf den Augenblick, in dem heute eine ganz besondere Szene gezeigt wird: „Wenn der Lenin mit dem Heli weggeflogen wird, dann gibt es sicher Szenenapplaus.“

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