Gelsenkirchen-Buer. Der Trägerverein hat einen Spendenaufruf gestartet, um Renovierungsarbeiten zu finanzieren. Auch eine Ausstellung zu Grubenhelmen ist geplant.

Aus einem Ackergaul ein Renn-, oder besser: Grubenpferd zu machen: In dieser Disziplin kennt sich Klaus Herzmanatus, Vorsitzender des Trägervereins Hugo Schacht 2, ja schon länger aus, nachdem es ihm und seinen Mitstreitern 2006 gelungen ist, die Fördermaschinenhalle samt -turm zu retten. Als die Corona-Pandemie eine Absage aller Veranstaltungen erzwang, nutzten die Akteure die Gelegenheit, die Renovierung voranzutreiben. Schließlich soll den Bueranern am Ende ein Licht aufgehen.

Aber der Reihenfolge nach: Dass etwa das für Ende März geplante Konzert von Riccardo Doppio ("der Eros aus dem Pott") ebenso ausfallen musste wie Mitte Mai Manni Breuckmanns Rückblick auf die Bundesliga-Saison: Herzmanatus bedauert es sehr. Genauso ärgerlich: Der Aufritt von Wadokyo im November fällt aus. Viel zu tun hat das Team trotzdem, hatte es doch schon länger den Einbau neuer Fenster in der Fördermaschinenhalle geplant.

Gelsenkirchener Trägerverein plant neuen Anstrich für den Förderturm

"Die alten Plexiglas-Wellscheiben waren in einem miserablen Zustand", so Herzmantus. Großzügige private Spenden machten es nun möglich, sie durch Klarglasscheiben auszutauschen. "Wir können jetzt bei gutem Wetter bis zur Arena sehen", freut er sich.

Geplant sind zudem neue Elektroanlagen und Leitungen am Förderturm von 1973. "Er wurde ja 1998 stillgelegt, 2000 folgte die Schließung der Anlage, seitdem ist da nichts Grundlegendes mehr viel passiert." Auch ein Anstrich steht in Zukunft an.

Lichttechniker aus Buer spendiert Leuchtmittel

Was ihn geradezu begeistert: Der Lichttechniker Manuel Moreno aus Buer, der schon für die Illumination des Robinienhofs verantwortlich zeichnete, will dem Trägerverein die Leuchtmittel für den Förderturm spendieren. "Sein Opa war selbst Bergarbeiter. Also möchte er uns aus familiärer Verbundenheit helfen", berichtet Herzmanatus. Gleichwohl sei der Verein weiterhin auf Spenden angewiesen, um die Anlagen zu erhalten.

So investierte er etwa 3000 Euro in eine Sonderausstellung, in deren Mittelpunkt die Entwicklung von Grubenhelmen steht - vom Hut in den Anfängen des Bergbaus im 19. Jahrhundert über Leder- bis zu modernen Plastikhelmen. "Wir haben 30 Kästen anfertigen lassen, um die Exponate unterzubringen", hofft Herzmanatus, bald wieder Besucher durch die Räume führen zu können. "Ich bekomme regelmäßig Anrufe von Interessierten, die fragen, wann wir wieder öffnen. Aber derzeit können wir die Abstände im Kleinen Museum nicht einhalten."