Gelsenkirchen-Hassel. Betreiber des Denkmals beteiligt sich an bundesweiter Aktion “Night of Light“. Sie soll Blick auf die Not der Veranstaltungswirtschaft lenken.

Große Gefühle sind eigentlich sein Job. Ob Hochzeiten oder runde Geburtstage - Gerhard van Marm, Geschäftsführer der Lüttinghof Event- und Messecatering GmbH in Hassel, ist es gewohnt, professionell mit den Emotionen seiner Kunden umzugehen. Nun aber treffen sie ihn selbst: Wegen der Corona-Pandemie hat er Umsatzeinbußen von rund 80 Prozent zu verzeichnen. Um die Öffentlichkeit auf die schwierige Situation der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen, hat er sich an der bundeweiten Aktion "Night of Light" beteiligt.

In der Nacht zu Dienstag tauchten Scheinwerfer das Denkmal in tiefrotes Licht - als "leuchtendes Mahnmal und flammender Appell" zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft, so die Initiatoren. Sie sehen die Branche "auf der Roten Liste (…) akut vom Aussterben bedroht". Hintergrund ist das angeordnete Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August.

Gelsenkirchener Unternehmen hat seit März kein Umsätze mehr

"Wir sind ja schon froh, dass derzeit größere Feiern mit bis zu 50 Personen stattfinden können. Aber Hochzeiten zählen meistens zwischen 60 und 100 Gäste", erläutert er. Messen und Großveranstaltungen seien bis Ende Oktober abgesagt, wegen der langen Vorlaufzeiten seien aber auch schon Termine für 2021 gestrichen worden. "Seit März haben wir keine Umsätze mehr."

Da die Veranstaltungswirtschaft der sechstgrößte Arbeitgeber in Deutschland sei, dürfe sie nicht aus dem Blick geraten. "So wichtig die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch sind, so hoffen wir doch darauf, dass bei der nächsten Überprüfung der Auflagen Lockerungen umgesetzt werden", so van Marm. Sein Unternehmen beschäftigt vier Vollzeitkräfte - derzeit in Kurzarbeit -, zehn Aushilfen und rund 200 Freiberufler.

Er ist überzeugt: Auch bei mehr als 50 Teilnehmern sei es durchaus möglich, Hygiene-Auflagen umzusetzen. "Wir sind alle bereit, größere Feiern und Events anders zu gestalten als gewohnt."