Gelsenkirchen/Gladbeck. Zwischen Essen-Nord und Gelsenkirchen-Buer-West ist der Neubau der A52 in drei Teilabschnitten geplant. Das Verfahren läuft mit Probebohrungen an.

Mit einer digitalen Infomesse will die Regionalniederlassung Ruhr des Landesbetriebs Straßen.NRW über den Neubau der Autobahn A52 informieren. Von Montag bis Freitag, 22. bis 26. Juni, können Bürger im Rahmen einer digitalen Messe alle Informationen zum Projekt „A52 verbindet“ bekommen. Zu finden ist die Messe auf der Homepage www.strassen.nrw.de.

Über ein Formular können Besucher Fragen stellen sowie Online-Sprechstunden mit den Planerinnen und Planern von Straßen.NRW vereinbaren.

Das Projekt „A52 verbindet“ umfasst den Ausbau der B224 zur Autobahn A52 zwischen dem Autobahnkreuz Essen-Nord und der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Buer-West. Um die Auswirkungen auf den regulären Verkehr so gering wie möglich zu halten, ist der Neubau der A52 in drei Teilabschnitte eingeteilt:

Der erste Abschnitt auf Bottroper Stadtgebiet umfasst den Ausbau der B224 zur A52 zwischen dem

Eine Ampel mit Vorfahrtszeichen und Hinweisschild auf die B 224 steht am Samstag, 01. Februar 2020 an der Bundesstraße 224 im Bereich der Goethestraße in Gladbeck. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services
Eine Ampel mit Vorfahrtszeichen und Hinweisschild auf die B 224 steht am Samstag, 01. Februar 2020 an der Bundesstraße 224 im Bereich der Goethestraße in Gladbeck. Foto: Lutz von Staegmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Autobahnkreuz Essen-Nord (A42) und dem Autobahnkreuz Essen/Gladbeck (A2, Stadtgrenze Bottrop/Gladbeck). Der zweite Abschnitt betrifft den Neubau der A52 rund um das Autobahnkreuz Essen/Gladbeck (A2). Im dritten Abschnitt wird die B224 vom Autobahnkreuz Essen/Gladbeck (A2) bis zu der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Buer-West zur A52 ausgebaut. Hier ist der Bau eines „Volltunnels“ in Gladbeck geplant.

Tunnel stellt besondere Anforderungen

In der ersten Jahreshälfte 2020 stehen im Zuge der weiteren Planung des Tunnels Baugrunderkundungen an. Der Bau eines Tunnels stellt besondere technische Anforderungen an die Planung. Dazu muss geklärt werden, welcher technische Aufwand für das Tunnelbauwerk nötig ist, welche Anforderungen an das Material gestellt werden und welche Bauverfahren in Frage kommen.

Zur Beantwortung dieser Fragen sind insbesondere Kenntnisse zu Festigkeit und Verformungseigenschaften des Baugrundes und zu den Grundwasserverhältnissen vor Ort nötig. Hierzu kann überwiegend bereits vorhandenes Datenmaterial ausgewertet werden. Details müssen jedoch vor Ort ermittelt werden. Deshalb sind zum jetzigen Zeitpunkt auch Baugrunderkundungen im Feld nötig.

Staus und Unfälle

Die vierstreifige B224 wird den heutigen Verkehrsanforderungen mit rund 40.000 Kraftfahrzeugen pro Tag nicht mehr gerecht, begründet Straßen.NRW. Es wurden bereits technische Möglichkeiten, wie beispielsweise eine optimierte „Grüne Welle“, ausgeschöpft. Gerade an Kreuzungen mit Ampelanlagen kommt es häufig zu langen Staus und Unfällen.

Der frühest mögliche Baubeginn für die Abschnitte 1 und 2 ist für 2022 vorgesehen. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich vier Jahre. Der Abschnitt 3 nördlich der A2 befindet sich in der Planungsphase „Vorentwurf“, die noch vor der Planfeststellung erforderlich ist. Diese soll bis zum Jahr 2022 abgeschlossen werden, so dass anschließend das Baurechtsverfahren (Planfeststellung) durchgeführt werden kann. Hier ist je nach Baufortschritt in den Abschnitten 1 und 2 nicht vor 2026 mit einem Baubeginn zu rechnen.

Im Zeitraum der Baugrunderkundungen werden an 30 Stellen Kernbohrungen mit einem Durchmesser von 200 Millimetern in bis zu 40 Metern Tiefe durchgeführt. Dabei kommen Großbohrgeräte mit einer Höhe von bis zu 6,70 Metern zum Einsatz. An den Stellen, wo diese Bohrungen durchgeführt werden, fanden vorab Kampfmittelsondierungen statt.

Ergänzt werden die Kernbohrungen durch 24 Kleinrammsondierungen mit einem Durchmesser von 80 Millimetern und mit neun bis zehn Metern Tiefe. Zudem erfolgen diverse Feldversuche sowie die Herstellung dauerhafter Grundwassermessstellen.

Anlass ist die Offenlegung des ersten Deckblatts des Planfeststellungsverfahrens zu diesem Abschnitt der A52 (22. Juni bis zum 21. Juli), zum Beispiel auf der Internetseite der Bezirksregierung Münster (www.brms.nrw.de). Es zeigt die aktuelle Planung.

Infos: www.strassen.nrw.de/de/projekte/a52/ausbau-zwischen-essen-nord-und-gelsenkirchen-buer.html