Die Macher von Partys, Club-Abenden und Konzerten wollen eine Nachtkultur in Gelsenkirchen aufbauen. Eine Interessengemeinschaft entsteht.

Im November letzten Jahres hatten die Insane Urban Cowboys (IUC) zu einer Podiumsdiskussion in den Kulturraum Flora eingeladen. Diskutiert wurde die Frage, warum in Gelsenkirchen im regionalen Vergleich Nachtleben und Nachtgastronomie kaum stattfinden. Im Nachgang des Abends fanden sich Akteure aus dem lokalen Nachtleben und weitere Engagierte zusammen und beschlossen zukünftig gemeinsam an einer Entwicklung des Nachtlebens in der Stadt mitzuarbeiten.

So entstand die „Interessensgemeinschaft Nachtleben Gelsenkirchen“ (IGN), ein vorerst formloser Zusammenschluss von Akteuren und Gruppierungen, die im Nachtleben von Gelsenkirchen und im Ruhrgebiet aktiv sind. Dazu zählen aktuell Kneipiers, Veranstalter temporärer Partys oder Betreiber von Lokalitäten, in denen regelmäßig Partys, Club-Abende oder Konzerte stattfinden.

Bekannte Namen

Unter anderem dabei sind Stefan Paetz und Christoph Klug von den Szenekneipen Rosi und Lokal ohne Namen und Kollektive wie „Gelsen bebt“ oder „Partykumpel Ruhrgebiet“, die temporär Electro-Partys organisieren.

Ziele und Anliegen wurden in einer Absichtserklärung formuliert. In erster Linie setzt sich die IG Nachtleben zum Ziel eine höhere Akzeptanz und ein größeres Bewusstsein für nachtgastronomische Betriebe in der Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit Gelsenkirchens zu schaffen. In Ergänzung dazu strebt die IGN an, dass auf städtischer Seite eine Stelle als zentraler Ansprechpartner für sämtliche Angelegenheiten, die das Nachtleben betreffen, geschaffen wird.

Das Netzwerk verzweigt sich

Die IGN will zudem selbst einen proaktiven Ansatz verfolgen, um selbst neues Nachtleben in Gelsenkirchen zu initiieren. Erste Arbeitstreffen der IGN finden seit Anfang des Jahres statt. Eine erste gemeinsame Aktion war zum 1. Mai geplant, wurde aber durch den Corona-Lockdown verhindert. Doch auch die Netzwerkarbeit der Akteure untereinander fand bereits erste Ideen und hilfreiche Ansätze.

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Das Party-Kollektiv „Gelsen bebt“ legte beispielsweise eine Solidaritätsaktion für die Rosi und das Lokal ohne Namen auf, und verkaufte zusammen mit den Insane Urban Cowboys Karten für Partys in beiden Locations. Die sollen steigen, sobald die Corona-Auflagen wieder locker genug sind. Stattliche 10.000 Euro kamen dabei zusammen und gingen zur sofortigen Unterstützung in der Corona-Krise an die Wirte.

Die IGN sucht auch nach Unterstützung von weiteren nachtgastronomischen Akteuren aus Gelsenkirchen oder auch aus dem gesamten Ruhrgebiet, die Gelsenkirchen als neuen Standort interessant finden. Kontakt: insaneurbancowboys@gmail.com