Gelsenkirchen-Horst. Beim exklusiven 1 Live-Konzert im Amphitheater Gelsenkirchen kommt auch bei 100 Besuchern Stimmung auf. Große Abstände bestimmen das Bild.
„Das ist das Verrückteste, was ich je gemacht hab’“: Nico Santos hätte sein Publikum im Amphitheater auch per Handschlag begrüßen können. 100 Fans hatten die Karten beim Exklusivkonzert von 1 Live gewonnen, aber vor und auf der Bühne war spürbar, dass alle darauf gewartet hatten. Der Singer-Songwriter gab gut 90 Minuten Gas, um die „unfassbare Durststrecke zu beenden“.
Wo sonst bis zu 6100 Fans das Halbrund am Kanalufer füllen, waren nun unter den strengen Hygieneauflagen maximal 100 zugelassen. Klar, dass die Latte gerissen wurde. „Die zwei mal zwei Meter gehören euch“, hatte 1 Live-Moderatorin Freddie Schürheck mit Blick auf die markierten Quadrate animiert. Die Abstände waren noch einmal größer, als unter den bisher schon gewohnten Auflagen, denn auch das Publikum singt mit.
Große Kulisse
Selbst die Bühne war großzügiger möbliert, die Band weiter auseinander gerückt. Ein ungewohnter Effekt zog sich denn auch durch die eineinhalb Stunden, denn die Resonanz war anders: Der Boden vibrierte deutlicher, der Sound drang weiter, kräftiger durch das Halbrund, das die große Kulisse für das überschaubare Publikum bildete.
Amphitheater: Termine
Das Konzert von Wincent Weiss wurde auf Sonntag, 20. Juni 2021, verschoben, der Hämatom Maskenball auf Samstag, 14. August 2021, das Konzert von VNV Nation auf Samstag, 31. Juli 2021. Element of Crime kommen am Freitag, 6. August 2021.
Das Rock Hard Festival ist auch ins nächste Jahr verschoben. Wardruna, geplant für den 11. Juni, ist auf den 2. Mai 2021 verschoben.
Vor den Stufen war diesmal sogar Platz für Stühle, aber bei den ersten Akkorden von „Play with fire“ standen sowieso schon alle und tanzten. Mit Einsetzen der Dämmerung und in so kleiner Runde kamen auch Balladen gut an, der 27-Jährige bot „zum ersten Mal live“ und aus „Sing meinen Song - Das Tauschkonzert“ auf Vox das Stück „Still walk in my shoes“ am Klavier.
„Rooftop“ vor der Bühne
Noch etwas intimer wurde es bei „Seven days“, als er mit der Band vorn an der Bühne spielte. Bei „Rooftop“ pfiff Nico Santos auf das Metermaß, sprang von der Bühne und sang auf dem Zaun des Grabens sitzend. Ohne Zugabe ließen sie ihn nicht gehen, und er dankte „Für 100 macht ihr echt geile Stimmung“ und „Oh Hello“, wieder als Ballade.