Gelsenkirchen-Altstadt. Gegen den Kahlschlag bei Konzern Galeria Kaufhof läuft Verdi Sturm. Die Gewerkschaft hofft, dass die Filiale in Gelsenkirchen bestehen bleibt.

Empörung und Enttäuschung - so sieht nach Gewerkschaftsangaben die Gefühlslage nach den angekündigten Stellenkürzungen und Standortschließungen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bei den Beschäftigten in Gelsenkirchen aus.

"Um die Zukunft des Konzerns wird schon lange gerungen", sagte Daniela Arndt, zuständige Verdi-Sprecherin für den Bereich Handel im mittleren Ruhrgebiet. Arndt erinnerte an Zugeständnisse wie Gehaltsverzicht, die Mitarbeiter in der Vergangenheit gemacht haben, um den Fortbestand der Häuser zu sichern. Immer wieder hätten so Schließungen abgewendet werden können - und nun der große Kahlschlag. Aus Sicht der Gewerkschaft werde die Corona-Krise dazu benutzt, um "die ursprünglichen Planungen von Standortschließungen und Entlassungen doch noch umzusetzen" - trotz tarifvertraglicher Standort- und Beschäftigungssicherung Ende vergangenen Jahres.

Rund 50 Mitarbeiter arbeiten am Galeria Kaufhof-Standort Gelsenkirchen

Was die Zukunft des Standortes Gelsenkirchen anbelangt, an dem laut Verdi rund 50 Menschen beschäftigt sind, gab es von der Filialleitung keinerlei Angaben. Gewerkschafterin Daniela Arndt äußerte die vage Hoffnung, dass vielleicht einige Standortfaktoren, Alleinstellungsmerkmale, zum Überleben des Geschäftes an der Bahnhofstraße in der Gelsenkirchener Innenstadt beitragen könnten: "Vergleichbar aufgestellte Mitbewerber wie Sinn gibt es in Gelsenkirchen nicht, auch ist die Stadt kein Doppelstandort wie Köln, Duisburg oder Düsseldorf - aber das ist bei den vielen geplanten Schließungen alles rein spekulativ."

In einem bundesweiten Ranking der 25 beliebtesten Einkaufsmeilen belegte die Einkaufsmeile Bahnhofstraße in Gelsenkirchen mit 6795 Passanten pro Stunde im Jahr 2016 noch den 22. Rang. Außerdem sorgt eine Filiale des Elektronikkette Saturn im gleichen Gebäude für einen zusätzlichen Besucherstrom.

Der Konzern will bundesweit bis zu 80 von über 170 Häusern schließen. Zudem sollen bei den verbleibenden Häusern zehn Prozent der Stellen gestrichen werden. Verdi läuft dagegen Sturm.