Gelsenkirchen-Erle. Wachstum trotz Corona-Bremse: Medicos auf Schalke erweitert seine Reha-Kapazitäten durch Millionen-Neubau. 50 neue Arbeitsplätze entstehen.

Auf drei Säulen fußt das Angebot von Medicos auf Schalke: Ambulante Rehabilitation, Prävention und Sport. Und die Zeichen stehen sichtbar auf Wachstum: Das Gesundheits- und Rehabilitationszentrum erweitert seine Kapazitäten um einen neuen Gebäudekomplex – Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, Medicos-Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen und Bernd Hartmann von der federführenden Vollack-Bau- und Planungsunternehmensgruppe legten am Freitag gemeinsam den Grundstein für Haus Nummer zwei im Schlagschatten der Veltins-Arena. Ein drittes könnte folgen.

Investition in den Standort Gelsenkirchen: 17 Millionen Euro, 50 neue Arbeitsplätze

In Zeiten der Corona-Krise ist das eine erfreuliche Nachricht, denn mit dem viergeschossigen Bau sind neben einer Investition in Höhe von „17 Millionen Euro in den Standort Gelsenkirchen auch 40 bis 50 neue Arbeitsplätze“, verbunden wie Medicos-Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen beim Einbetonieren der Zeitkapsel betonte. Die Zahl der Medicos-Mitarbeiter wächst dadurch von aktuell 320 auf 370. Neben Bauplänen, Euro-Münzen und einer Ausgabe dieser Zeitung, landeten auch ein selbstgenähter Mund-Nasen-Schutz und ein kleines Fläschen Desinfektionsmittel in die metallene Hülle.

Frank Baranowski freute sich, dass „in schwierigen Zeiten wieder ein Stück Normalität“ sichtbar wurde. Und mit Blick auf das erweiterte Angebot für psychosomatische Rehabilitation, eine Fort- und Weiterbildungsakademie sowie eine radiologische und orthopädische Praxis, die auf den zusätzlichen 4750 Quadratmetern künftig Platz in Haus II finden werden (bislang 15.000 Quadratmeter), lobte das Stadtoberhaupt das Unternehmen ausdrücklich: „Sie haben das Praktische mit dem Vorwärtsgewandten verbunden, ein Tag, der Mut macht.“ Das Besondere an dem Neubau ist eine Bewegungshalle mit großer Glasfront, die auf dem Dach thront: Auf 35 Metern Laufbahn sind dort hoch über dem Revier Test- und Kurzsprints möglich.

Partner des FC Schalke 04, vielfache Kooperationen

Im Rehabilitations- und Gesundheitszentrum unterhält Medicos auf Schalke folgende Abteilungen: Orthopädie, Kardiologie, Psychosomatik, Sportmedizin, Arbeitsmedizin und Uroonkologie.

Medicos ist offizieller Gesundheits- und Fitnesspartner des FC Schalke 04 und der Vereinigung Deutscher Vertragsfußballer. Es bestehen Kooperationen mit der Ruhr-Universität Bochum, mit dem Bergmannsheil Bochum, mit der Hochschule für Gesundheitsberufe Bochum und mit der Uniklinik Essen.

Grundsteinlegung für das zweite Medicos-Haus auf Schalke im Arena-Park Gelsenkirchen: (v.l.) Medicos-Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen, Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und Bernd Hartmann (Vollack GmbH). In den Containern im Hintergrund ist derzeit die Verwaltung von Medicos untergebracht.
Grundsteinlegung für das zweite Medicos-Haus auf Schalke im Arena-Park Gelsenkirchen: (v.l.) Medicos-Geschäftsführer Nicolaus Philipp Hüssen, Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und Bernd Hartmann (Vollack GmbH). In den Containern im Hintergrund ist derzeit die Verwaltung von Medicos untergebracht. © Foto: Nikos Kimerlis

Kapazität wächst auf 2000 Besucher pro Tag

Der Grund für den Erweiterungsbau liegt in der anhaltend hohen Nachfrage nach Rehabilitationsmaßnahmen. „Wir sind an unsere Kapazitätsgrenzen gelangt“, sagte Nicolaus Philipp Hüssen offen. Aktuell versorgt Medicos auf Schalke 1500 Besucher täglich, nach Fertigstellung des u-förmigen Gebäudes am Regionalliga-Stadion Ende 2020 werden es 2000 sein. „Damit festigen wir unsere Position als Europas größtes ambulantes Gesundheits- und Rehabilitationszentrum“, so Hüssen weiter. Ein Beitrag also, der Arbeitsplätze und Versorgung von Patienten nachhaltig sichert.

Aus zwei Medicos-Häusern im Arena-Park könnten in Zukunft durchaus auch drei werden. Hüssen sieht nach eigenem Bekunden vor Ort noch viel Potenzial. Wie Frank Baranowski in dem Zusammenhang erklärte, soll eine Entwicklungsgesellschaft prüfen, inwieweit Stellplätze in dem Areal in Parkhäuser verlagert werden können, um Raum für weitere passende Unternehmungen und Geschäftsfelder zu schaffen. Nebenan wächst ja bereits das neue Hilton-Hotel.

Der Blick der Verwaltung richtet sich bei der Entwicklung des Arena Parks insbesondere auf den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Bei der Verkehrssteuerung und Beleuchtung beispielsweise könnte der Arena-Park als Test- und Innovationsfeld dienen – „was hier funktioniert, funktioniert auch in der Stadt“, ist der OB von der Übertragbarkeit auf den urbanen Raum überzeugt.