Gelsenkirchen-Ückendorf. Mit einem Fensterverkauf versucht die Trinkhalle am Flöz in Gelsenkirchen, die Corona-Krise zu meistern. Auf welche Hilfen die Bar noch setzt.

Die Gastronomie hat es derzeit schwer. Betriebe, die zumeist von Getränkeeinnahmen leben, nicht minder. Die Trinkhalle am Flöz existiert seit Mitte 2019 an der Bochumer Straße 139 in Gelsenkirchen. Aufgrund von Corona musste auch der Inhaber Tom Gawlig seinen Eckladen, ein Mix aus einer typischen Revier-Trinkhalle und einer Bar, vorübergehend schließen. Wie die das Lokal überlebt.

Relativ früh hat Gawlik nach eigenen Angaben die NRW-Soforthilfe beantragt. Der Antrag sei ihm zwar direkt genehmigt worden, aber das Geld habe er bisher nicht erhalten. Um die laufenden Kosten zumindest ansatzweise zu decken, hat sich Gawlik zusammen mit seinen Mitarbeitern dazu entschieden, den Bierverkauf weiterlaufen zu lassen. Das jedoch anders als gewohnt.

Immer mittwochs und samstags zwischen 17 und 19 Uhr findet nun ein Verkauf aus dem Fenster statt. An die 120 verschiedene Biere und 50 verschiedene Limonaden stehen zur Wahl. „Wir legen unser Augenmerk auf lokale Biere aus dem Ruhrgebiet und verkaufen größtenteils Bier von Privat- oder Mikrobrauereien“, so der Inhaber. „An unser Belgisches Bier ist es derzeit schwer ranzukommen, durch die Grenzschließung können die Biere nicht geliefert werden.“

Unterstützung von Schalke-Profi Bastian Oczipka

Alexander Philipps verkauft Bier am Mittwoch, 29. April 2020 in der Trinkhalle am Flöz in Gelsenkirchen-Ückendorf. Die in nicht-Corona-Zeiten begehbare Trinkhalle führt ca. 120 Sorten Bier. Foto: Olaf Ziegler / FUNKE Foto Services
Alexander Philipps verkauft Bier am Mittwoch, 29. April 2020 in der Trinkhalle am Flöz in Gelsenkirchen-Ückendorf. Die in nicht-Corona-Zeiten begehbare Trinkhalle führt ca. 120 Sorten Bier. Foto: Olaf Ziegler / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der Kunde kann die Getränke in der Trinkhalle am Flöz entweder telefonisch (0163 6387145), per Mail (trinkhalleamfloez@gmail.com) oder die Sozialen Netzwerke vorbestellen oder sich vor Ort mit dem ausreichenden Sicherheitsabstand persönlich beraten lassen. Verzehrt werden darf der Inhalt der Glasflaschen aber erst zuhause.

Auch über „#helpgelsen“, eine Initiative von Schalke-Fans, kann das Lokal durch den Kauf von T-Shirts unterstützt werden. Schalke-Profi Bastian Oczipka, der derzeit die Aktion mit bewirbt, nahm sich die Zeit, am Flöz vorbeizuschauen, um mit Tom Gawlig und dessen Mitarbeiter Alex Philipps über die aktuelle Kneipen-Situation zu sprechen. Ein Video davon will der Fußballspieler in den nächsten Tagen auf seinem Instagram-Account veröffentlichen.

Eine weitere Aktion läuft über „Startnext“. Auf der Crowdfunding-Plattform wurde eine Corona-Hilfsaktion ins Leben gerufen, die Einrichtungen in der Pandemie-Zeit helfen soll. Unterstützer können dort (www.startnext.com/sos-rette-deine-trinkhalle-am-floez) frei spenden oder verschiedene Dankeschöns kaufen. Darunter: Gutscheine, Postkarten, die Lieferung eines Bier-Sixpacks, ein Stadtrundgang mit anschließender Verkostung, eine Brauereibesichtigung oder Vinylplatten lokaler Bands.

Weitere Informationen gibt es auf der Facebook-Seite der Trinkhalle unter: www.facebook.com/trinkhalleamfloez