Gelsenkirchen-Altstadt. Großes Herz für Kinder und große Spende: Die Ultras Gelsenkirchen finanzieren einen Kunstrasenplatz für Heimkinder. Kosten: 100.000 Euro.
Fast 100.000 Euro nahmen die Gelsenkirchener Ultras in die Hand, um benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine große Freude zu bereiten. Die Fußballfangruppierung finanzierte die Erneuerung des Fußballplatzes der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef. Anstatt roter Asche, die zuvor den Platz an der Einrichtung bedeckte, ist der Boden nun mit Kunstrasen ausgelegt, bei dem als Einstreumaterial Kork verwendet wurde.
Ultras-Vorsitzender Dennis von Heesen: Uns war die Nachhaltigkeit wichtig
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„Wir sind mit den Ultras schon seit vielen Jahren durch verschiedene Hilfsaktionen sehr verbunden. Diese großzügige Spende nehmen wir dankbar entgegen“, freut sich Ansgar Suttmeyer, der Betriebsleiter der St. Augustinus Gelsenkirchen Heime GmbH. Dennis von Heesen, der erste Vorsitzende der Ultras, sagt: „Wichtig ist uns bei solchen Aktionen, dass nicht nur Spenden verteilt werden, sondern dass damit auch etwas Nachhaltiges geschaffen wird. Was ist da besser als ein Fußballplatz?“
Durchgeführt wurde der Umbau von einer Firma, die auch die Fußballplätze von Bundesligisten ausstattet. Die umweltfreundliche Korkausstattung des Platzes habe den Vorteil, dass zum einen kein Mikroplastik als Granulat verwendet wird, zum anderen sei das Verletzungsrisiko bei Stürzen geringer. Damit der Platz seinen aktuellen Zustand beibehält, will sich die Fangruppierung auch weiterhin um die Nachsorge des Platzes kümmern.
Geld für den Platz stammt unter anderem aus Glühwein- und Losverkäufen
Um die Gelder zusammenzubekommen, verkauften die Ultras unter anderem Glühwein und Lose auf dem Weihnachtsmarkt, entwickelten zusammen mit dem Schalker Fanprojekt den Nordkurven-Kalender und führten mit der Stiftung „Schalke hilft!“ Aktionen bei der Saisoneröffnung von Schalke 04 durch.
Laut Einrichtungsleiter Matthias Hommel ist die Idee für die Umgestaltung des Kleinspielfeldes bereits vor sechs, sieben Jahren entstanden. „Damals fehlten die finanziellen Mittel, die nun dank der Unterstützung der Ultras zusammengekommen sind“, sagt er. Benannt wurde der Platz nach einem verstorbenen Gruppenleiter der Einrichtung. Tim Widuch hatte sich zu Lebzeiten stark für den Sport in der Einrichtung eingesetzt und den Kontakt zu den Ultras regelmäßig gepflegt.
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Eigentlich war ein Einweihungsfest für den Tim-Widuch-Platz geplant. Aufgrund der Corona-Epidemie sei dies aktuell nicht möglich, aber die Feier soll nachgeholt werden. Trotzdem darf der Platz bereits von den Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Gruppenleiter und Sportbeauftragter Florian Veßhoff: „Als ich das Tor für Platz das erste Mal aufschloss, gab es lautes Jubelgeschrei – alle haben sich wahnsinnig gefreut.“