Feldmark/Rotthausen. Gelsenkirchener Ausstellung „Global Art Paper 3“ sollte in der Villa Dahlbusch laufen. Coronavirus sorgte aber für Zwangsumzug ins Internet.

Die Corona-Pandemie wirbelt auch die Planung aller Kunst- und Kulturschaffenden in dieser Stadt gehörig durcheinander. Eigentlich wollte Helmut Warnke die dritte Auflage seiner Ausstellungsreihe „Global Art Paper“ in diesem Frühjahr in der Villa Dahlbusch am Rande der Steeler Straße präsentieren. Doer in der Feldmark lebende Künstler (67) kurzerhand einen Zwangsumzug ins Internet organisieren. Aber selbst in der digitalen Form sind die von 20 Kreativen aus aller Welt eingereichten Bilder und Zeichnungen absolute Blickfänger.

Die Reihe hatte ihren Anfang im Jahr 2012 erlebt, das aber noch in einem überschaubareren Rahmen. Das galt sowohl für die Zahl der beteiligten Künstler (eine Handvoll), als auch für die Räumlichkeiten. Damals begrüßte Helmut Warnke die Besucher noch im Kunstort „Inbetween“ – einem alten, umgebauten Frisiersalon. Die eingereichten Arbeiten stammten bereits damals von Künstlern, die allesamt im Internet zu Warnkes Freundesliste im sozialen Netzwerk Facebook zählten. „Ich bat sie, mir Kunstwerke auf Papier zu schicken. Die Auswahl trafen sie selbst“, so der Organisator. „Und daraus habe ich dann die Ausstellung konzipiert.“

Diesmal beteiligen sich 20 Künstler aus aller Welt

Dieses Bild für die Ausstellung „Global Art Paper 3“ hat die deutsche Künstlerin Barbara Kroll eingereicht.
Dieses Bild für die Ausstellung „Global Art Paper 3“ hat die deutsche Künstlerin Barbara Kroll eingereicht. © Barbara Kroll

Eine Herangehensweise, an der Warnke auch bei der Zweitauflage im Jahr 2016 festhielt. Der Schauplatz der „Global Art Paper 2“ war aber ein etwas größerer als bei der Premiere: nämlich die Kutschenwerkstatt an der Bochumer Straße in Ückendorf. Auch die Zahl der teilnehmenden Künstler verdoppelte sich auf zehn. Nun, weitere vier Jahre später, beteiligen sich 20 Maler und Zeichner. Ihre Werke sollten beim dritten Ausstellungsevent dieser Art das Foyer und das Treppenhaus der Villa Dahlbusch zieren. Doch Corona machte einen dicken Strich durch diese Rechnung.

„Die Ausstellung ist nun auf einer extra konzipierten Facebookseite im Internet zu erleben“, sagt Warnke, für den die digitale Welt nichts Befremdliches hat, sondern eine willkommene Spielwiese ist.

Jeder Künstler reichte drei seiner Arbeiten ein

Jeweils drei Arbeiten durfte jeder Künstler bei ihm einreichen und diese dazu mit entsprechenden Erklärtexten versehen. Herausgekommen ist dabei eine Galerie, zu der Porträtzeichnungen mit Bleistift, aber auch abstrakte Malereien zählen. Einzige Bedingung: Alle Werke mussten auf Papier entstanden sein.

Mit dabei sind diese Künstler: Denise Eyer Oggier (Schweiz), Anneke Balvert (Niederlande), Milica Reinhart-Tešankić (Kroatien), Ahang Nakhaei (Deutschland/Iran), Ylva Sager (Schweden), Serenella Dodi (Italien), Muriel Massin (Frankreich), Lorna Crane (Australien), Nobuko Umezaki (Japan), Barbara Kroll (Deutschland), Abdellah El Haitout (Marokko), Akhra Ajinjal (Ukraine), Ali Rashid (Niederlande/Irak), Andrew Crane (England), Jason John (USA), Kokichi Umezaki (Japan), Pauli Josa (Spanien), Edward Syty (Polen), Patrick Rousseau (Kambodscha) und Bong Jung Kim (USA/Südkorea). Drei von ihnen hatten bei allen drei bisherigen Ausstellungen mitgemacht.

Ausstellung mindestens bis Ende des Sommers im Internet zu sehen

Mindestens bis Ende des Sommers lädt Warnke auf Facebook unter https://www.facebook.com/Global-Art-Paper-3-104096524601551/?modal=admin_todo_tour zum virtuellen Ausstellungsrundgang ein. Stichwort: „Global Art Paper 3“. Eventuell ergänzt er das Angebot um weitere Arbeiten. Das will er aber erst in einigen Wochen erscheinen. Bislang verzeichne er schon erfreulich hohe Zugriffszahlen auf die Seite. „Doch der quantitative Zulauf ist für mich nie allein das Entscheidende, die Kunst steht im Vordergrund“, sagt er. Und das tut sie auch in der digitalen Variante von „Global Art Paper“.