Ückendorf. Die Sperrung der Bochumer Straße in Gelsenkirchen ist aufgehoben. Bei Abrissarbeiten waren Fassadenteile auf Straße und Gehweg gestürzt.

Die Sperrung der Bochumer Straße in Gelsenkirchen ist aufgehoben. Bei Abrissarbeiten waren Fassadenteile auf Straße und Gehweg gestürzt. Auch die Oberleitung der Straßenbahnlinie 302 war betroffen. Der Bahnverkehr kam vorübergehend zum Erliegen.

Gerüst stürzt auf Oberleitung der Straßenbahn

Um 16 Uhr wurde die Bochumer Straße von der Gelsenkirchener Polizei wieder freigegeben. Zuvor waren beim Abriss eines Eckhauses an der Bochumer Straße in Höhe der Virchowstraße am Donnerstag, 23. April 2020, gegen elf Uhr nach Angaben der Stadt Teile einer Fassadenwand auf Gehweg und Straße gestürzt. „Ein Gerüst ist dadurch auf die Oberleitung der Straßenbahn gefallen“, sagte Stadtsprecher Oliver Schäfer. Verletzt worden sei zum Glück niemand.

Das Haus mit der Nummer 169 steht seit Jahren leer. Es ist eingerüstet. Ein etwa 1,50 Meter großes Wandstück ist bei den Abrissarbeiten nach vorne auf das Gerüst gestürzt, wodurch es aus der Balance geraten ist. Stützen fielen danach auf die Oberleitung der Straßenbahn.

Die gespertte Bochumer Straße mit dem  Abrisshaus rechts im Vordergrund.
Die gespertte Bochumer Straße mit dem Abrisshaus rechts im Vordergrund. © Foto: Thomas Richter

Die Bochumer Straße ist daraufhin auf einer Strecke von einhundert Metern zwischen der Virchowstraße und der Straße Flöz Dickebank voll gesperrt worden. Der Fahrbetrieb der Linie 302 ist durch den Wandeinsturz für die Zeit der Reparatur- und Aufräumarbeiten zum Erliegen gekommen.

Neubau entsteht an der Stelle der früheren Schrottimmobilien

An der Abrissstelle im sogenannten Virchowbogen standen früher zwei Schrottimmobilien. Die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (GGW) errichtet dort nach dem Abriss einen viergeschossigen, geschwungenen Neubau.

Dieser sieht einen Baukörper mit aufgesetztem Staffelgeschoss vor. Auf rund 1500 Quadratmetern Gesamtwohnfläche entstehen insgesamt 24 barrierarme und moderne Wohnungen für Ein- und Zwei-Personenhaushalte. 20 dieser Wohnungen werden aufgrund der überwiegend in Anspruch genommenen, öffentlichen Wohnraumförderung zu attraktiven Mietkonditionen von anfänglich 5,80 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Investitionssumme: 5,1 Millionen Euro

Die vier Wohnungen im Staffelgeschoss sind hingegen frei finanziert und werden zum marktüblichen Mietzins in der Höhe von neun Euro pro Quadratmeter vermietet. Alle Wohnungen sind durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen und verfügen über Loggien oder Dachterrassen bei Wohnflächen zwischen 55 bis 60 Quadratmetern.

Die GGW investiert an dieser Stelle insgesamt rund 5,1 Millionen Euro und erhält eine Förderung des Landes in Höhe von etwa 2,7 Millionen Euro.