Gelsenkirchen. Die Schulöffnung am Donnerstag für 4900 Schüler stellt vor allem Gelsenkirchener Berufskollegs vor kaum lösbare Probleme. Ein Kommentar

Schulen sind unterschiedlich stark belastet, wieder einmal. Mit der Größe der Schule und der Vielfältigkeit der Schülerschaft und Abschlüsse potenzieren sich die Anforderungen. Für Berufsschulen dürfte es kaum möglich sein, die geforderten Prüfungsvorbereitungen für alle anzubieten und zugleich die Hygienestandards und Abstandsregelungen einzuhalten. Es fehlt an Räumen und Lehrkräften für die Kleingruppen, von der Zeit für die Vorbereitung von Konzepten ganz zu schweigen.

1000 Schüler an einer Schule mit Sicherheitsabstand und Raumnot

Am Samstagabend kamen die konkreten Ansagen zur Schulöffnung und zu der Gruppe der zu unterrichtenden Schüler aus dem Schulministerium in den Kommunen an. Seither arbeiten Schulen und Schulträger fieberhaft an der Umsetzung. 1000 Schüler in Kleingruppen mit hinreichendem Sicherheitsabstand an einer Schule unterrichten, die schon im Normalbetrieb aus allen Nähten platzt, und das mit einem Kollegium, das schon unterbesetzt ist, wenn nicht ein Teil als Risikopatient für den Unterricht vor Ort ausfällt: Wie soll das gehen? Genau das aber sollen Berufsschulen jetzt leisten.

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Natürlich war seit Wochen klar, dass es wieder Unterricht vor Ort geben wird. Seife und Handtücher sind parat, über Desinfektionsmittel gibt es keine klare Aussage. Maskenpflicht gilt nicht, weil keine Masken zur Verfügung gestellt werden können. Ein vom Land wohlüberlegter Wiedereinstieg mit sicher erfüllbaren Rahmenbedingungen sieht anders aus.