Gelsenkirchen. Gute Nachrichten für Gelsenkirchener Pendler: Bogestra und Vestische kehren zurück zu alten Betriebsabläufen. Dazu Polit-Streit um KOD-Einsätze.
Gute Nachrichten für alle Pendler und Bankkunden: Die Verkehrsunternehmen Bogestra und Vestische kehren zurück zu ihren alten Betriebsabläufen. Und auch die Sparkasse ist ab diesem Montag wieder wie gewohnt erreichbar. Zwischen SPD und CDU gibt es außerdem eine hitzige Debatte um die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Die Union bemängelt falsche Prioritätensetzung, die SPD sieht in den Vorwürfen blanken Populismus.
Ab Betriebsbeginn wieder im Normalfahrplan, nach 8 Uhr je nach Nachfrage
Alle Bogestra-Kundencenter öffnen am Montag wieder. Wer ein Anliegen hat oder ein Ticket kaufen möchte, der findet in den Centern wieder von montags bis freitags von 9.30 bis 17.30 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr einen Ansprechpartner. Busse und Straßenbahnen fahren dann ab Betriebsbeginn nach dem bekannten Montags- bis Freitagsfahrplan. Nach 8 Uhr gilt der Fahrgastnachfrage entsprechend der Samstagsfahrplan. Die Fahrpläne können auf www.bogestra.de heruntergeladen werden. Außerdem stehen Reservefahrzeuge bereit, die bei erhöhtem Bedarf zusätzlich eingesetzt werden. Ziel ist es, Nähe zwischen den Fahrgästen in Bus und Bahn gut es geht zu vermeiden.
Vestische startet ab Donnerstag wieder mit Regelfahrplan
Auch die Vestische fährt ihr Angebot wieder hoch, allerdings erst ein paar Tage später als die Bogestra: Ab Donnerstag, 23. April, verkehren die Busse des Nahverkehrsunternehmens wieder nach dem Regelfahrplan. Dies beinhaltet den vollständigen, regulären Schülerverkehr mit Einsatzwagen. Dass Fahrgäste das Distanzgebot unterschreiten, wird sich nicht vermeiden lassen. Daher empfiehlt das Unternehmen seinen Kunden, einen Mund-Nasen-Schutz oder eine sogenannte Community-Maske zu tragen.
Sparkassen-Hauptstellen wieder durchgehend geöffnet
Die Zeit der eingeschränkten Öffnungszeiten bei der Sparkasse Gelsenkirchen sind ebenfalls vorbei: Die Geschäftsstellen Bahnhofsvorplatz, Bahnhofsvorplatz 3a, Beckhausen, Horster Straße 297, Bismarck, Bismarckstraße 202, Hassel, Polsumer Straße 171, Hüllen, Wanner Straße 159, Resse, Ewaldstraße 45 und Ückendorf, Ückendorfer Straße 115, sind montags bis freitags von 8.45 Uhr bis 16 Uhr beziehungsweise donnerstags bis 18.30 Uhr (Mittagspause jeweils zwischen 13 und 14 Uhr) geöffnet.
Die Hauptstelle sowie die Filialen Buer, Erle, Rotthausen und Horst sind durchgehend von 8.45 bis 16 Uhr (respektive donnerstags bis 18.30 Uhr) erreichbar. Allerdings gilt nach wie vor die Bitte, die Geschäftsstellen nur dann aufzusuchen, wenn die Angelegenheiten nicht telefonisch oder online erledigt werden können.
Streit zwischen CDU und SPD um KOD-Kontrollen entbrannt
Einen Streit liefern sich derzeit SPD und CDU zum Thema Kommunaler Ordnungsdienst: Der CDU-Kreisvorsitzende Sascha Kurth hatte nach Ostern die Erreichbarkeit des KOD vor allem in den Abendstunden bemängelt und kritisiert, dass erst am nächsten Tag von Seiten der Kontrolleure reagiert werde. Kurth setzte sich dafür ein, dass Hinweise von Bürgern zeitnah bearbeitet oder Orte „bestreift“ werden können.
Kurth: „Wir haben aktuell sicherlich dringendere Probleme, als Parkdruck in unseren Innenstädten: Politessen könnten mit anderen Wegen daher beispielsweise bessere Dienste für unsere Stadt und zur Eindämmung der Pandemie leisten, als nicht vorhandene Parksünder in den leeren Innenstädten zu suchen.“
Kontrolleure überprüften auch den ruhenden Verkehr an Ostern
Die Stadt hatte über Ostern beliebte Ausflugsziele im Hinblick auf Verstöße gegen das Versammlungsverbot von mehr als zwei Personen kontrolliert, sechs Verstöße gegen 21 Personen standen letztlich unter dem Strich. Parallel dazu hatte die Verkehrsaufsicht eine Vielzahl an Verstößen im ruhenden Verkehr (80) aufgedeckt und geahndet. Dazu wurden 326 Raser erwischt.
Die CDU plädiert seit Jahren für die Ausweitung des KOD. Bislang ist sie mit der Forderung wegen zu hoher Kosten gescheitert. Gleichwohl wurde der KOD personell aufgestockt auf rund 40 Mitarbeiter.
Klaus Haertel, Vorsitzender der SPD-Fraktion, reagierte empört: „Der Populismus der CDU ist im Angesicht der Krise unerträglich.“ Die Mitarbeiter des KOD seien derzeit im Dauereinsatz „Wenn man sich in dieser Situation über angebliche Mängel in der Erreichbarkeit beschwert, dann hat das schon etwas von Unverschämtheit.“ Die Einrichtung einer Leitstelle (0209 169 3000) hat sich nach Ansicht der SPD bewährt. Denn das habe dafür gesorgt, dass möglichst viele Einsatzkräfte das tun können, was sie sollen: „Vor Ort sein und Probleme lösen.“
Haertel verwies darauf, dass der Ansatz von Kurth „falsch“ sei: „Die Dienstkräfte der Verkehrsüberwachung können diese Tätigkeiten nicht übernehmen, weil sie dafür nicht ausgebildet sind.“ Das wisse auch Herr Kurth. „Leider kommt es auch in Corona-Zeiten vor, dass Feuerwehrzufahrten zugeparkt werden oder Krankenwagen nicht durchkommen. Und dann erwarten wir alle, dass die Stadt dagegen einschreitet.“