Gelsenkirchen. Die ersten Lockerungen seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind da. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski sieht Licht und Schatten.
Licht und Schatten sieht OB Frank Baranowski mit Blick auf die getroffenen Vereinbarungen zur vorsichtigen Lockerung der Corona-Regelungen: „Noch sind wir nicht am rettenden Ufer, noch infizieren sich Menschen, noch sterben Menschen“, mahnt er. Dennoch sei es richtig, nun Wege zu finden, um die in den vergangenen Wochen erzielten Erfolge zu sichern und gleichzeitig die Rückkehr in eine neue Normalität vorzubereiten, so Baranowski.
Dabei werde für die Stadt aber auch weiterhin Leitschnur sein, alle Menschen in Gelsenkirchen so gut wie möglich vor der Infektion zu schützen. Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen müssten weiterhin im Mittelpunkt stehen. Baranowski begrüßt daher die recht vorsichtigen Lockerungen gepaart mit der Fortsetzung der Kontaktbeschränkungen bis 3. Mai. Das bedeute, dass der Kommunale Ordnungsdienst weiterhin die Einhaltung der 1,5-Meter- und die Zwei–Personen-Regel überwachen wird.
Gelsenkirchens OB Frank Baranowski lobt die klare Perspektive für die Schulen
Schwer nachvollziehbar ist für Baranowski allerdings die Begrenzung von Geschäftsöffnungen auf 800 Quadratmeter: „Ich halte diese Grenze für unglücklich. Infektionsschutz und Risiko ist nicht von der Ladengröße abhängig.“ Dass die Schulen nun eine klare Perspektive haben, auf die sie sich vorbereiten können, sei ausdrücklich positiv hervorzuheben: „Damit gibt es jetzt einen klaren Fahrplan.“
Kritik äußerte der OB an der schwarz-gelben Landesregierung, die für Verwirrung gesorgt habe, indem sie begrenzte Schulöffnungen schon ab nächster Woche angekündigt habe, ohne klare Regelungen zu benennen. „Dies führte bereits am Donnerstagmorgen zu zahlreichen Anfragen von Eltern, Lehrern und Schülern“, so Baranowski. „Aber auch hier gilt für die Stadtverwaltung: Gesundheit und Klarheit vor Schnelligkeit.“
Der Oberbürgermeister erneuert die dringende Bitte, die er bereits gegenüber dem Ministerpräsidenten schriftlich geäußert hat, die Städte und Gemeinden in die konkreten Ausgestaltungen der Lockerungsmaßnahmen mit einzubeziehen. Hier vor Ort müssten die Regelungen umgesetzt werden, so Baranowski. „Ein bisschen Praxisbezug kann dabei nicht schaden.“