Gelsenkirchen. Diese Schließungspläne treffen Gelsenkirchen nachhaltig und zig Familien hart. Und wieder gehen Industrie-Arbeitsplätze verloren. Ein Kommentar.

Das war ein Doppelschlag, der nachhaltig Wirkung in der Stadt hinterlassen wird. Vor allem bei den Beschäftigten von Seppelfricke Armaturen und Küppersbusch Großküchentechnik - zwei große Namen, die für Gelsenkirchener Industriegeschichte stehen. Für Pioniergeist, aber eben auch für Krisenjahre, Personalabbau und nun für Niedergang. Die Werksstandorte schließen Ende 2020. Widerstand zwecklos. Nun geht es nur noch um eine weitgehend sozialverträgliche Abwicklung.

Solch eine Botschaft kommt für Betroffene immer zur Unzeit. Dass sie nun in der Corona-Krise verkündet wird, ist doppelt bitter. Die Sorge um die Gesundheit, Zukunftsängste, auch wirtschaftliche Nöte beschäftigen die Menschen ohnehin. Für 146 Küppersbusch-Familien und rund 80 bei Seppelfricke wird die Gefahr jetzt ganz real. Sie verlieren ihre Arbeit, die Existenzgrundlage. Hier wie dort haben die Beschäftigten in der Vergangenheit durch Verzicht ihre Beiträge geleistet, um ihre Jobs und auch das Geschäft ihrer Konzerne zu sichern. Vergeblich. Letztlich sind sie es, die draufzahlen.

Seppelfricke verlagert nach England, Küppersbusch konzentriert sich auf die Hausgeräte. In den Firmenzentralen in Utrecht, Madrid oder der Schweiz sind Schalke und Feldmark weit weg.