Gelsenkirchen. 16.962 Menschen waren im März in Gelsenkirchen arbeitslos – weniger als im Februar, aber mehr als im März 2019. Corona-Effekt gibt es noch nicht.

Gute und schlechte Nachrichten vom Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen. Zuerst die gute: Im Vergleich zum Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im März leicht zurückgegangen. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren 16.962 Personen arbeitslos gemeldet, 139 weniger als im Vormonat. Die schlechte Nachricht: Im eigentlich aussagekräftigeren Jahresvergleich März 2019 zu März 2020 ist die Zahl der Arbeitslosen um 822 gestiegen. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 13,0 Prozent (im Februar: 13,2 Prozent).

„Die Einflüsse der Corona-Pandemie sind das beherrschende Thema und die Folgen, die sich daraus für den Arbeitsmarkt in Gelsenkirchen ergeben werden, aktuell nicht absehbar“, sagt Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Stichtag der statistischen Auswertung der Zahlen, die uns heute vorliegen, war der 12. März. Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen noch nicht so deutlich.“

Auch interessant

Man müsse aber mit deutlichen Einschnitten rechnen, so Holl. Deren Ausmaß sei abhängig von der Dauer der jetzigen Einschränkungen. „Die Anzahl der Anrufe bei unseren Servicenummern deutet bereits darauf hin, dass wir mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen müssen. Durch die Umstellung unserer Arbeit auf online und Telefon können wir alle Zahlungen für die Menschen und Unternehmen in Gelsenkirchen sicherstellen. Das hat für uns im Moment oberste Priorität. Durch die massive personelle Aufstockung unserer Hotlines ist die telefonische Erreichbarkeit nach anfänglichen Schwierigkeiten nun stabil. Wir sind weiter für unsere Kundinnen und Kunden da.“

Situation der jungen Arbeitslosen in Gelsenkirchen

Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gesunken. Im März waren 1603 junge Frauen und Männer im Alter von unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet (32 weniger als im Februar, 189 mehr als im März 2019). 398 Jugendliche entfielen auf die Arbeitsagentur (sie bekommen Arbeitslosengeld I), 1205 wurden durch das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) betreut (sie bekommen Arbeitslosengeld II bzw. Hartz IV).

Bei allen Arbeitslosen sieht die Verteilung zwischen Arbeitsagentur uns Jobcenter wie folgt aus: Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren im März 3501 Personen arbeitslos gemeldet, 92 weniger als im Vormonat. Im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) wurden 13.461 Arbeitslose gezählt, 47 weniger als im Vormonat.

So sehen die Zahlen bei der Unterbeschäftigung aus

Die tatsächliche Unterbeschäftigung für Gelsenkirchen lag im März bei 23.689 Personen, 186 weniger als im Vormonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 17,5 Prozent. Gegenüber März 2019 hat die Unterbeschäftigung um 886 Personen zugenommen. Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.

Unternehmen aus Gelsenkirchen meldeten der Arbeitsagentur im März insgesamt 478 neue freie Stellen. Das waren 52 weniger als im Vormonat und 46 weniger als im März des vergangenen Jahres. Der aktuelle Bestand an offenen Stellen beläuft sich auf 1859 Vakanzen.