Gelsenkirchen. Bislang haben sich Befürchtungen, das Versammlungsverbot könnte die Zunahme von häuslicher Gewalt bewirken, in Gelsenkirchen nicht bewahrheitet.

In Gelsenkirchen haben die Einschränkungen im öffentlichen Leben bislang noch nicht dazu geführt, dass die Polizei wegen mehr Fällen von häuslicher Gewalt häufiger ausrücken musste.

Wie Pressesprecher Christopher Grauwinkel auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte, habe man dafür die Einsätze der vergangenen beiden Wochenenden betrachtet. Demnach haben "Fälle von häuslicher Gewalt nicht zugenommen". Die Polizei habe zudem festgestellt, "dass die Gewaltdelikte im öffentlichen Raum deutlich abgenommen haben", seitdem Versammlungen von mehr als zwei Personen untersagt worden sind. Diese Verfügung wurde am 20. März 2020 veröffentlicht.

Innenminister Herbert Reul befürchtet Zunahme von häuslicher Gewalt

Hintergrund: Nachdem in NRW wegen der Corona-Krise umfangreiche Ausgangsbeschränkungen in Kraft getreten sind, befürchtete Innenminister Herbert Reul (CDU) eine Zunahme häuslicher Gewalt. Es gebe nicht zufällig gerade Weihnachten immer viel häusliche Gewalt, wenn Menschen lange zu Hause auf engem Raum zusammen seien, sagte Reul noch am vergangenen Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Ihm mache es am meisten Sorgen, dass sich Menschen „anders verhalten“ könnten, wenn sie lange auf engem Raum zusammen sind.