Gelsenkirchen-Buer. 13 Wirte aus Gelsenkirchen-Buer fordern Sofort-Maßnahmen, auch von S04-Profis. Sonst drohten Arbeitslosigkeit und die Verödung der Innenstadt.
Gelsenkirchen-Buer. Der Umsatzeinbruch in der Gastronomie infolge der Coronakrise zwingt viele Wirte in die Knie: 13 von ihnen mit Betrieben in Buer rufen für sich und den Einzelhandel nach Soforthilfe, um Insolvenzen abzuwenden. "Sonst drohen weit mehr als 100 Festangestellten und unzähligen Aushilfen in Buer die Arbeitslosigkeit und eine Verödung der Innenstadt", lautet die Warnung Christoph Klugs, Inhaber des "Domgold" und "Lokal ohne Namen".
"Wenn die Schließung der Lokale noch länger als vier Wochen nötig ist, werden ohne Hilfen 80 Prozent der Betriebe aufgeben müssen", fasst Klug das Fazit des Krisentreffens zusammen, bei dem die Restaurant-, Kneipen- und Barbetreiber fünf Einzelmaßnahmen erarbeiteten, die helfen sollen, das endgültige Aus abzuwenden. Gefordert sei auch die Solidarität der Schalker Profis.
Banken sollen auf Dispo-Zinsen verzichten
Zu dem Maßnahmenpaket zählt ein "großzügiger Verzicht der Geschäftsbanken auf Dispo-Zinsen, denn wir werden unsere Dispos überschreiten müssen, um unsere Angestellten zu bezahlen"; die Stadt solle in 2020 auf Sondernutzungsentgelte für Außengastronomie und Einzelhandel verzichten, etwa wenn Stühle, Tische, Werbetafeln oder Aufsteller platziert werden; notwendig sei auch eine "sofortige Stundung aller kommunalen Steuern", von der Gewerbe- bis hin zur Grundsteuer, weil Gastronomen und Angestellte den Kredit für ein Eigenheim nicht mehr bedienen könnten.
Hilfreich sei es zudem, "wenn wir Gastronomen bei der Stadt nur noch einen Ansprechpartner für unsere Probleme und Anfragen hätten, der uns durch die Krise lotst." Die Mitarbeiter dort seien "alle sehr engagiert und bemüht", aber da die Wirte mal an das Gewerbe-, mal ans Ordnungsamt verwiesen würden, sei es schwierig, konkrete Aussagen zu bekommen.
Schalker Profis sollen Geld spenden
"Wir haben zudem den Eindruck, dass die dramatische Situation in Gastronomie und Einzelhandel noch nicht bei allen Politikern in Berlin und Düsseldorf angekommen ist. Warum spricht man nicht mit uns an der Basis, um sich direkt zu informieren?", fragt Klug vor dem Hintergrund, dass für die Inanspruchnahme eines KfW-Darlehns ein 20-prozentiger Eigenanteil nötig ist. "Das können wir nicht stemmen!"
Einen speziellen Wunsch richtet er an die Schalker Fußballprofis: "Wir Fans motivieren Euch auch in schlechten Zeiten, unterstützen Euch nach Niederlagen. Jetzt seid Ihr gefordert: Es wäre toll, wenn Ihr mit Gastronomen, Künstlern und Alleinerziehenden Solidarität zeigen würdet mit einer Spende. Wir brauchen sie!"