Gelsenkirchen. Die Baubranche boomt. Daher fordert die Gewerkschaft vor den Tarifverhandlungen mehr Lohn. 2130 Bauarbeiter in Gelsenkirchen könnten profitieren.
Vom Boom in der Baubranche sollen nach dem Willen der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) auch die 2130 Bauarbeiter in Gelsenkirchen profitieren. Für sie fordert die Gewerkschaft in der anstehenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 6,8 Prozent – mindestens aber 230 Euro mehr im Monat. Für Azubis soll es 100 Euro mehr pro Monat geben.
Attraktivität steigern im Kampf gegen Fachkräftemangel
Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern beginnen am 19. März in Berlin. „Maurer, Zimmerleute und Fliesenleger sind extrem gefragt. Gerade im Wohnungsbau verschärft sich der Mangel an Fachkräften. Aber die bekommt man nur, wenn die Arbeit auf dem Bau attraktiver wird“, sagt Georg Nießing, Bezirksvorsitzender der IG BAU Emscher-Lippe-Aa. Unter anderem auch deshalb verlangt die IG BAU, dass lange Fahrzeiten zur Baustelle bezahlt werden. Große Baufirmen, aber auch viele kleine Handwerksbetriebe in der Region stünden wirtschaftlich so gut da wie seit Jahren nicht mehr. „Wer heute nicht in bessere Löhne und Arbeitsbedingungen investiert, hat vielleicht morgen keine Facharbeiter mehr“, betont Nießing.
Auftragseingänge erreichen laut Statistik mit 86 Milliarden Euro Rekordmarke
Die IG BAU Emscher-Lippe-Aa sieht großes Potenzial für ein „kräftiges Lohn-Plus“ und beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach erreichten die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr mit 86 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert. Auch die Bundesbank spreche laut IG Bau von einer „außerordentlich guten Auftragslage“, mit der Bauunternehmen ihre „Margenbeträchtlich ausgeweitet“ hätten. Für das laufende Jahr rechnen Bauindustrie und -handwerk mit einem Umsatzplus von mindestens fünf Prozent.
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