Gelsenkirchen/Berlin. Die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic sieht bei der Gleichberechtigung noch viel Luft nach oben. Vor allem beim Gewaltschutz.

Irene Mihalic (43), Abgeordnete der Grünen im Deutschen Bundestag, Mitglied des Innenausschusses, promoviert, zweifache Mutter und ursprünglich als Polizistin tätig, findet es „großartig, dass es so viele starke, inspirierende Frauen gab und gibt, die sich engagieren und mit denen Frauen sich identifizieren können. Frauenrechtlerinnen haben weltweit viele Rechte erkämpft. Frauen müssen nicht gleich Nobelpreisträgerinnen sein, damit sie als Vorbilder für andere Frauen dienen. Es reicht, wenn sie selbstbewusst zu sich stehen, ihre Rechte wahrnehmen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten.“

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Klare Ansage der grünen Bundestagsabgeordneten Mihalic

Auf die negativen Seiten des Frau-Seins angesprochen, ist die Ansage der engagierten Politikerin nicht minder klar: „Es ist nichts schlecht daran eine Frau zu sein, aber es ist bitter, wie sexistisch und patriarchalisch die Gesellschaft heute noch ist und wie viele Steine Frauen in den Weg gelegt werden, trotz gleicher Rechte. Auch in der Gesetzgebung ist beim Thema Gewaltschutz noch Luft nach oben“, betont Mihalic.

Hoher Frauenanteil, aber nicht in der Referatsleitung

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„Zum Thema Frauenanteil hatte ich gerade erst eine interessante Begegnung beim Bundesverwaltungsamt. Der Präsident berichtete mir stolz von dem hohen Frauenanteil in seinem Haus, 64 Prozent. Die Referatsleiter, die ihn begleiteten waren aber, bis auf eine Ausnahme, alle Männer.“ Auch bei der Sorgearbeit, also der Wertschätzung und Entlohnung von Pflegeberufen ebenso wie bei der Versorgung Angehöriger daheim, die immer noch in der Regel an Frauen hängenbleibe, sieht die Politikerin noch Nachholbedarf. „Wären mehr Männer in dem Bereich tätig, wäre die Bezahlung vermutlich schon jetzt besser.“