Gelsenkirchen-Buer. Bei Ahag in Gelsenkirchen wird E-Mobilität neu gedacht: Dazu gehören auch Pläne für ein Quartiers-Parkhaus mit 480 Plätzen und einen Bürokomplex.

Über das Kraftfahrzeug-Geschäft von morgen und künftige Ansprüche an die Mobilität wird man im klassischen Autohandel nicht nur im BMW- und Mini-Haus der Ahag-Gruppe nachdenken. Doch am Standort in Buer ist man schon ein gehöriges Stück weiter in puncto Individualverkehr, Elektromobilität, Digitalisierung, Dienstleistung und vernetzten Angeboten. Caroline und Christoph Pieper, das Geschäftsführungspaar, hat in der Niederlassung den „Green City Hub“ gegründet, einen „Knotenpunkt“ für alles, was unter Mobilität der Zukunft vereint werden kann: Vom E-Roller bis zum grünen Strom, von der Versicherung bis zum Lasten-Scooter. Doch damit ist das Thema für die Piepers längst nicht ausgereizt. Sie planen größer. Auch im Neubaubereich.

Ahag in Gelsenkirchen will umsteuern

Vergangenen Oktober präsentierten die Piepers ihr Projekt, gut einen Monat später ging der „Green City Hub“ an den Start. Ein Ausstellungsbereich wurde extra dafür umgebaut. Eingebunden ist die Westfälische Hochschule, vertreten sind Energiedienstleister wie die ELE, Infrastrukturpartner wie die Netzwerker von Gelsen-Net, aber auch Firmen-Partner, die mit neuen Mobilitäts- und Mietfahrzeugkonzepten am Markt sind. Pieper denkt an die Vernetzung von Verkehrsträgern, von Bus und Bahn, Radverkehr und autonomer Pendelverkehr inbegriffen. Der Green-City-Hub, stellt er sich vor, soll ein Ausgangspunkt für ein CO-2-neutrales Autohaus und in der Konsequenz auch für eine CO-2-neutrale (buersche) City werden.

Ladepunkte für 32 E-Fahrzeuge

Die Verknüpfung der Verkehrsträger, hier mit dem benachbarten Zentralen Omnibusbahnhof in Buer, soll optimiert werden.
Die Verknüpfung der Verkehrsträger, hier mit dem benachbarten Zentralen Omnibusbahnhof in Buer, soll optimiert werden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Der bei Ahag vorhandenen Platz ist beschränkt. „Dafür“, machte Pieper bereits bei der Präsentation deutlich, „müssen wir in die Geschossigkeit gehen“. Im Dreieck zwischen Cranger-, Vom Stein- und Kurt-Schumacher-Straße werden die Vorstellungen nun konkreter, ein erster Architekturentwurf für eine mögliche Bebauung liegt vor.

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung stellte Dezernent Christopher Schmitt jüngst kurz vor, wie das Projekt aussehen könnte: Geplant ist ein achtgeschossiges Quartiers-Parkhaus mit 480 Stellplätzen und begrünter Fassade, das – in der ersten Stufe – Ladepunkte für 32 E-Fahrzeuge bieten soll. Ebenso sollen 40 Parkboxen samt Ladestationen für E-Bikes entstehen. Im Erdgeschoß soll eine Sharingstation für den Verleih oder die gemeinsame Nutzung von E-Fahrzeugen untergebracht werden. Die Idee: Wer hier andockt, kann umsteigen – auf E-Fahrzeuge, auf die Öffentlichen am nahen ZOB. Zudem können Bewohner aus umliegenden Mehrfamilienhäusern auf die Ladeinfrastruktur zurückgreifen, wenn sie am Wohnort keine Ladekapazitäten schaffen können.

Neues sechsstöckiges Bürogebäude geplant

Ein zweiter geplanter Komplex sieht ein sechsstöckiges Bürogebäude mit insgesamt rund 3000 Quadratmetern Nutzfläche und einem Gastronomiebereich im Erdgeschoss vor vor bedeuten könnte. „Wir wären weit und breit die ersten, die solch ein Projekt realisieren“, betont Schmitt und ist überzeugt, dass es vergleichbares „in Deutschland nicht gibt. Ich bin sicher: das steigert die Attraktivität der buerschen Innenstadt.“