Gelsenkirchen. Auch in Gelsenkirchen gibt es einen Engpass bei der Hebammen-Versorgung. Warum es für werdende Eltern nun leichter wird, eine Hebamme zu finden.

Mehr Hebammen braucht das Land, mehr Hebammen braucht Gelsenkirchen. Auch in dieser Stadt gibt es einen Engpass, noch ist es kein Mangel, wenn man die Experten fragt. Warum es für werdende Mütter nun leichter werden wird, in dieser Stadt eine Hebamme zu finden.

Hebammenzentrale Gelsenkirchen nimmt ab sofort ihren Dienst auf

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Das ist vor allem auch ein Grund zur Freude: Ab sofort hat die Hebammenzentrale Gelsenkirchen ihren Dienst aufgenommen. Dahinter steckt eigentlich ein ganz simpler Gedanke: Auf beiden Seiten wird für weniger Arbeit und Stress gesorgt. All diejenigen, die eine Hebamme suchen und auch die Hebammen selbst können sich sowohl telefonisch als auch im Internet bei der Zentrale melden. Diese übernimmt dann die Vermittlung, stellt einen Kontakt her – völlig kostenlos. „Wir sehen uns als eine Art Vermittlungsplattform“, erklärt Fiona Rode, Geschäftsführerin beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Bochum, der das Projekt gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen umsetzt.

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„Wir sind über das Online-Kontaktformular stets erreichbar und es gibt immer eine Rückmeldung“, erläutert Fiona Rode weiter. Wie eine Art Telefonzentrale übernimmt der ASB den gesamten Ablauf einer manchmal doch zehrenden Vermittlung: Den zukünftigen Eltern wird die teils oft verzweifelte Suche nach einer Hebamme erspart, die Hebammen selbst müssen weniger organisieren und koordinieren. Das Wichtigste bei der Vermittlung: Sie erfolgt wohnort- und zeitnah.

Deutliche Verbesserung für die Mütter in Gelsenkirchen

Ivonne Krisch vom Gelsenkirchener Hebammennetzwerk (links) und Fiona Rode vom ASB haben – neben weiteren Initiatoren –  die Einrichtung der Hebammenzentrale in Gelsenkirchen vorangebracht.
Ivonne Krisch vom Gelsenkirchener Hebammennetzwerk (links) und Fiona Rode vom ASB haben – neben weiteren Initiatoren – die Einrichtung der Hebammenzentrale in Gelsenkirchen vorangebracht. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

„Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung, wir sind so dankbar, dass es nun diese Kooperation gibt“ freut sich Luidger Wolterhoff, Gesundheitsdezernent der Stadt. Die Einrichtung der Hebammenzentrale sei eine deutliche Verbesserung für die jungen Mütter in der Stadt.

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„Wir hoffen jetzt auf mehr Kolleginnen, die sich beteiligen. So dass wir bald genug sind, um eine gute Betreuung möglich zu machen“, wünscht sich Ivonne Krisch vom Gelsenkirchener Hebammennetzwerk. Die Initiatorinnen des Hebammennetzwerks waren es auch, die gemeinsam mit dem Netzwerk „Gesunder Start ins Leben“ der Gesundheitskonferenz Gelsenkirchen die Anregung gaben, die Hebammenzentrale auch für diese Stadt zu installieren.

Hebammenzentrale arbeitet seit zwei Jahren sehr erfolgreich in Bochum

Bereits seit zwei Jahren knüpft die Zentrale sehr erfolgreich in der Nachbarstadt Bochum Kontakte zwischen Schwangeren und Hebammen. Ein kleiner Einblick: Bereits im September 2019 konnten mehr als 1000 Begegnungen hergestellt werden. Die Zahl der beteiligten Hebammen hat sich von 43 auf 63 erhöht. Für Gelsenkirchen könnte es hoffentlich ähnlich laufen.

Hebammen müssen sich bei der Zentrale registrieren

Die Hebammenzentrale Gelsenkirchen ist erreichbar unter 0234/97730-55, das Kontaktformular gibt es unter gelsenkirchen.de/hebammenzentrale. Die Sprechstunden sind immer dienstags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr.

Bislang haben sich fünf Hebammen aus Gelsenkirchen und acht weitere aus den umliegenden Städten bei der Hebammenzentrale registriert. „Ganz wichtig ist, dass sich die Hebammen aktiv melden, um sich registrieren zu können“, betont Ivonne Krisch.

Gibt es Fälle, in denen die Betreuung einer jungen Mutter, beispielsweise im Wochenbett, nicht bei ihr Zuhause stattfinden kann, gibt es in der Elternschule Sonnenschein am Marienhospital ausreichend Raum und Zuwendung. Die Elternschule bietet ein allumfassendes Betreuungsangebot für Schwangere und die Zeit nach der Geburt.

Wie elementar die Arbeit der Geburtshelferinnen ist, macht Dr. med. Adil Senol Sandalcioglu, deutlich: „Der Beruf der Hebamme ist extrem wichtig und hat Zukunft“, betont der Chefarzt der Gynäkologie und Geburtsklinik am Gelsenkirchener Marienhospital. Pro Tag gebe es statistisch fünf Geburten an der Virchowstraße, 2019 erblickten dort ganz genau 1815 Kinder das Licht der Welt.

„Ohne Hebamme im Wochenbett geht es nicht“

nachrichten aus gelsenkirchen- folgen sie uns auf facebook!Die Aufenthaltsdauer der jungen Mütter im Krankenhaus würde seiner Erfahrung nach immer kürzer, die Unterstützung einer Hebamme besonders in der Zeit nach der Geburt immer bedeutender. Fiona Rode stimmt zu: „Ohne Hebamme im Wochenbett geht es nicht, sie ist die erste Ansprechpartnerin, die Ratgeberin, wenn Probleme auftreten.“