Gelsenkirchen-Ückendorf. Zwei Malerinnen aus dem Bund Gelsenkirchener Künstler beziehen mit ihren Werken Stellung. Warum ein Besuch ihrer aktuellen Ausstellung lohnt.
Sie wollen eine Aussage treffen, sich ganz bewusst mit ihren Arbeiten positionieren. Ines Gauchel und Christel Klarhöfer sagen ganz klar: „Wir beziehen Stellung.“ Warum sich ein Besuch der Ausstellung „Lokal Global“ der beiden Künstlerinnen im Domizil des Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK) an der Bergmannstraße in diesen Zeiten ganz besonders lohnt.
Gelsenkirchener Künstlerin lässt sich vom aktuellen Geschehen beeinflussen
„Die Welt steht in nie gekannten Krisen, die nach globalen Lösungen schreien. Aber global ist so weit weg, was kann ich hier schon tun?“ – mit diesen Gedanken leiten die beiden Künstlerinnen die Beschreibung zu ihrer Schau ein. Dahinter steckt: „Jedes globale Problem hatte einst einen lokalen Ursprung. Globale Fragen speisen sich aus lokalen Zutaten“, meinen Ines Gauchel und Christel Klarhöfer. Sie geben aus: „Also die Kette rückwärts denken.“
„Wir haben uns ganz bewusst dieses Thema ausgesucht“, berichtet Ines Gauchel. Die Gelsenkirchener Künstlerin und die Duisburger Künstlerin Christel Klarhöfer lassen sich vom aktuellen lokalen, globalen Geschehen beeinflussen. In ihrer Arbeit, in ihrem Wirken und Werken. Vor allem das Flüchtlingsthema habe Ines Gauchel sehr bewegt.
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15 Werke zeigt die Schau im Domizil des Bund Gelsenkirchener Künstler
Sie wandern, jede auf ihre Weise, ganz künstlerisch, von der Ausgrenzung zur Teilhabe. Oder umgekehrt. Wo endet diese? Und wo beginnt das andere? Welche Grenzen setzt die Feindseligkeit? Sieben Gauchel-Werke, acht Klarhöfer-Werke hängen für die Ausstellung in den lichtdurchfluteten Räumen des BGK-Domizils. Sie wirken nebeneinander, bei- und auch miteinander.
In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung ergänzen sich die beiden Künstlerinnen perfekt. Die Frage, die auch über allem stand: „Wie bringen wir unsere beiden Richtungen zusammen?“ Obwohl sie doch ganz unterschiedlich sind – in der Art, wie sie malen, in der Art, wie sie ihr Verständnis von Ausgrenzung und Teilhabe mit Hilfe von Leinwand, Acryl- und Ölfarben und den unterschiedlichsten Formen herausarbeiten.
Norbert Labatzki sorgt für die musikalische Begleitung während der Vernissage
Ines Gauchel bezeichnet sich selbst als Vertreterin der geometrischen Abstraktion. Klare Formen, große Formate, die Dominanz der Farben Schwarz, Weiß und Rot. „Für mich ist der Kreis das Zeichen für Teilhabe, für einen Zusammenschluss“, so Ines Gauchel. Christel Klarhöfer hat sich ebenfalls der abstrakten Malerei zugewandt, sie arbeitet intuitiv: „Ich male ohne bestimmten Vorsatz“. „In meine Werke kann man viel hineininterpretieren“, erklärt Christel Klarhöfer. Die Duisburgerin nutzt nahezu das gesamte Farbspektrum – niemals aber kommt eines ihrer Bilder ohne Rot aus.
Die Vernissage beginnt am Sonntag, 19. Januar, um 11 Uhr im Domizil. Zur Begrüßung spricht die erste Vorsitzende des BGK, Sabine Leichner-Heuer, die Einführung übernimmt Kunsthistorikerin Dr. Hella Nocke-Schrepper. Für die musikalische Begleitung sorgt Norbert Labatzki.
Die Schau ist bis zum 29. Februar an der Bergmannstraße 53 zu sehen. Die Öffnungszeiten: samstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: bundgelsenkirchenerkuenstler.de