Gelsenkirchen. Mit 81.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat Gelsenkirchen den Höchststand seit 22 Jahren. Aktuell sind 16.656 Menschen ohne Job.

16.656 Frauen und Männer in Gelsenkirchen hatten im Dezember keinen Job. Das waren 208 mehr als im Vormonat. Die Arbeitsagentur spricht von einer „saisonbedingten Entwicklung“.

Die Arbeitslosenquote im Dezember stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Dies ist allerdings keine unübliche Entwicklung“, erklärt Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. „Für das Jahr 2019 kann ich eine positive Bilanz ziehen – der Gelsenkirchener Arbeitsmarkt zeigte sich nach wie vor robust. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzte sich weiter fort, wenngleich etwas schwächer als im Vorjahresvergleich.“

Höchststand für Gelsenkirchen seit 22 Jahren

Auch die Anzahl der langzeitarbeitslosen Menschen konnte laut Holl im Vergleich zu 2018 um „über 1000 Personen nennenswert reduziert werden. Positiv ist zudem die Entwicklung der Beschäftigung. Mit über 81.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreicht Gelsenkirchen den höchsten Stand seit 22 Jahren.“ Gut drei Viertel von ihnen arbeiteten in Dienstleistungsbranchen – vor allem in den Sparten Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie in wirtschaftlichen Dienstleistungen. Diese Zunahme fängt die Verluste im Baugewerbe auf“, so die Geschäftsführerin.

Insgesamt knapp 6000 neu gemeldeten Stellen in Gelsenkirchen

Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen.
Edith Holl, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen. © AA

Das Jobangebot blieb aus Sicht Holls erfreulich hoch: „Die Arbeitgeber haben uns in 2019 zwar weniger Stellen gemeldet als im Jahr zuvor, dennoch befinden wir uns mit den insgesamt knapp 6000 neu gemeldeten Stellen auf einem guten Niveau. Aufgrund des Fachkräftebedarfs können bereits jetzt schon viele freie Stellen in den Unternehmen nicht besetzt werden.“ Einen Weg, Engpässe zu vermeiden, sieht die Geschäftsführerin in Beratung und gutem Firmenkontakten. „Wir wollen auch 2020 eng mit den Betrieben im Gespräch bleiben und mit guter Beratung und unserem umfangreichen Dienstleistungsangebot - wie zum Beispiel der Qualifizierung von beschäftigten Menschen – unterstützen.“

Unterbeschäftigung lag bei 17,1 Prozent

Im Jahresdurchschnitt waren 2019 in Gelsenkirchen 16.616 Menschen arbeitslos, 300 weniger als im Jahr 2018 (-1,8 Prozent). Im Schnitt befanden sich im letzten Jahr insgesamt 1533 junge Menschen in der Arbeitslosigkeit, das waren 41 mehr als 2018.

Drei Viertel arbeiten Vollzeit

In Gelsenkirchen sind derzeit 81.580 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 796 mehr als Mitte des Vorjahres. Von den Beschäftigten arbeiten 71,4 Prozent in Vollzeit.

Nach Branchen gab es, so die Auswertung der Arbeitsagentur, absolut betrachtet, die stärkste Zunahme im Verarbeitenden Gewerbe (+ 283 oder 2,8 Prozent). Am ungünstigsten war hingegen die Entwicklung im Baugewerbe (-207 oder 3,9 Prozent).

Die tatsächliche Unterbeschäftigung für Gelsenkirchen lag im Dezember bei 23.156 Personen, 251 mehr als im Vormonat. Die Unterbeschäftigungsquote (einberechnet werden hier beispielsweise Menschen in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen) beträgt aktuell 17,1 Prozent – exakt der Jahresdurchschnitt.https://www.datawrapper.de/_/bevZC/

Im Jahresdurchschnitt 2019 betreute die Arbeitsagentur 3250 Personen, 13 weniger als im Vorjahr. Im Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) wurden im Dezember 13.397 Arbeitslose gezählt, 58 mehr als im November. Im Jahresschnitt wurden monatlich 13.367 Personen durch das Jobcenter betreut, 288 weniger als im Jahr zuvor.

Von den Beschäftigten arbeiten 71,4 Prozent in Vollzeit

Der aktuelle Bestand an offenen Stellen beläuft sich auf 1548, ein Plus von 13 gegenüber November. Seit Jahresbeginn 2019 wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 5918 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 18,2 Prozent oder 1321 weniger als im Jahr 2018. Aktuell sind 1548 Stellen frei. 335 Jobs sind in den Branchen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit zu besetzen – der höchste Wert aktuell vor Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (314). Andererseits werden hier auch die meisten Arbeitslosen gezählt: 2698 sind es in den Produktionsbranchen, gar 6134 im Logistik- und Sicherheitsbereich. https://www.datawrapper.de/_/1zBu5/