Gelsenkirchen-Altstadt. Aussteller und Veranstalter sind mit dem zentralen Weihnachtsmarkt in Gelsenkirchen zufrieden. Sorgen vor zu wenig Kundschaft waren unbegründet.
Sehr zufrieden mit dem Weihnachtsmarkt in der Gelsenkirchener City sind Händler und Veranstalter. Kurz nachdem das erste zentrale Weihnachtsdorf auf dem Heinrich-König-Platz und Neumarkt abgebaut wurde, haben sie Bilanz gezogen. Aussteller Bernd Pfeiffer von Renes Backkartoffeln vergleicht das neugeschaffene Dorf nicht ohne Stolz mit den Angeboten umliegender Städte: „Der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt wurde bisher immer belächelt, wenn nicht sogar beweint. Jetzt haben die Veranstalter endlich etwas draus gemacht.“
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Die Befürchtung, dass durch das neue Konzept weniger Besucher ihren Weg über die Bahnhofstraße bis zum Ende der Fußgängerzone finden, hat sich laut Markus Schwardtmann, Geschäftsführer der Stadtmarketing Gesellschaft Gelsenkirchen (SMG), nicht bestätigt – im Gegenteil: „Aufgrund der Resonanz der Händler und der häufig ausgebuchten Krippen schlussfolgern wir, dass der Weihnachtsmarkt sehr gut angenommen wurde“, sagt er.
Das Wetter meinte es gut mit den Ausstellern
Diese Einschätzung teilt auch Tim Welte von der „Hüttenzauber Wunderbar“. Er hatte seinen Stand zum zweiten Mal auf dem Heinrich-König-Platz direkt am Ausgang der U-Bahnstation und findet lobende Worte für das neue Konzept: „Ich finde es so schöner. Vom Gefühl her kamen auch mehr Besucher, was aber mit am Wetter lag. Letztes Jahr hat es oft geregnet.“ Er hebt vor allem die Nähe zum Feierabendmarkt hervor. „Das befruchtet sich gegenseitig“, sagt er. Mittwochs seien die Einnahmen immer merklich höher gewesen als an den übrigen Wochentagen.
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„Wir haben die Händler zur Halbzeit befragt. Die Rückmeldungen waren durchgängig positiv. Vereinzelt waren die Stände an einigen Tagen sogar ausverkauft“, resümiert Schwardtmann. Kurz vor Start des Weihnachtsmarkts hatte er noch Sorgen geäußert, dass die Umsätze möglicherweise sinken könnten. Auch, weil nicht alle Händler, die zum Teil seit Jahrzehnten ihre Stände auf der Bahnhofstraße hatten, komplett vom neuen Standort überzeugt waren.
Besucher lobten vor allem die Gemütlichkeit
2018 waren Aussteller enttäuscht
2018 waren bereits einige Buden auf dem Heinrich-König-Platz aufgestellt worden. Allerdings mit wenig Erfolg: Kein Aussteller, der im damals seine Gelsenkirchen-Premiere hatte, wollte wiederkommen. Zu gering seien die Gewinne dort gewesen.
Die SMG war deshalb froh, 2019 rund 40 Schausteller für das Weihnachtsdorf gewinnen zu können.
Anders Bernd Pfeiffer. Nach 30 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz „haben wir uns sofort entschieden, umzuziehen. Der Heinrich-König-Platz ist es wert, bespielt zu werden“, sagt er. Bereut hat er das nicht: „Es hat alles gestimmt.“ Die Besucher wären neugierig auf das gemütliche Dorf gewesen, das Publikum angenehm und selbst das Wetter habe mitgespielt.
Die Besucher belohnten Händler und Veranstalter aber nicht nur, indem sie zahlreich an den Ständen stöberten und es sich in den Krippen bei dem ein oder anderen Glas Glühwein gemütlich machten. „Zudem haben wir persönlich, per Mail oder telefonisch so zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten, wie nie zuvor“, sagt Schwardtmann. Besonders hervorgehoben hätten viele die hohe Aufenthaltsqualität und Gemütlichkeit.
Probleme mit Bauminsel wurden beseitigt
Nicht glücklich mit dem Aufbau des Markts waren Ende November einige Einzelhändler. Sie fühlten sich ausgeschlossen und von der Kundschaft abgeschnitten. Besonders verärgert hatten sie einige Tannenbäume, die potenzielle Kunden von ihren Läden weg auf den Weihnachtsmarkt leiteten. „Wir haben diese Bauminsel nach Rücksprache mit den beiden Einzelhändlern dann versetzt. Weitere Kritik des Handels hat uns nicht erreicht“, erklärt Schwardtmann.
Er sieht sich darin bestärkt, den Weihnachtsmarkt weiter auszubauen. „Wir wollen weitere Händler gewinnen und die Aufenthaltsqualität durch Dekoration und weitere Krippen weiter steigern“, verspricht er. Denn er ist überzeugt: „Das Konzept funktioniert.“