Gelsenkirchen. Silvester und Neujahr hielten acht Brände die Einsatzkräfte in Gelsenkirchen in Atem. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Silvester und Neujahr hielten acht Brände die Einsatzkräfte in Gelsenkirchen in Atem. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Eine kurze Nacht mit einem Schrecken am Morgen erlebten die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Florastraße am Dienstag. Im Untergeschoss des Hauses brach ein Feuer aus. Reifen standen in Flammen.

Erster Brandnotruf ging um 4.59 Uhr bei der Leitstelle ein

Um 4.59 Uhr schlug ein Hausbewohner bei der Leitstelle der Gelsenkirchener Feuerwehr Alarm und berichtete, dass es im dem Haus an der Florastraße (Höhe Kurt-Schumacherstraße) wohl brenne und der Flur bereits durch dichten Qualm total verraucht sei. Die Feuerwehr rückte daraufhin sofort mit einen großen Aufgebot an Einsatzkräften aus.

Vor dem Brandgebäude an der Florastraße in Gelsenkirchen  waren zahlreiche Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Bewohner zu retten und den Brand im Haus zu bekämpfen.
Vor dem Brandgebäude an der Florastraße in Gelsenkirchen waren zahlreiche Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Bewohner zu retten und den Brand im Haus zu bekämpfen. © Foto: Nikos Kimerlis

Rauch quoll aus der ersten Etage und aus dem Keller

Bei Eintreffen der Retter stand schon der komplette Bereich vor dem Haus unter dichtem Rauch, der aus einem Fenster in der ersten Etage und aus dem Hauseingang des Backsteingebäudes drang. Zur Menschenrettung und Brandbekämpfung wurden zwei Trupps unter Atemschutz eingesetzt.

Reifen brannten im Keller

Es stellte sich heraus, dass brennende Reifen im Keller, der Grund für den dichten Rauch waren.

Vor Eintreffen der Feuerwehr hatte ein Mieter des Hauses noch durch lautes Klopfen an den Wohnungstüren versucht, alle Bewohner zu warnen. Das gelang ihm auch. Aber in der Hektik des Geschehens vergaß eine ältere Dame ihre Tür wieder zu schließen, so dass ihre Wohnung komplett verraucht wurde. Die 96-Jährige musste sich zudem stationär behandeln lassen.

Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung

Insgesamt brachte die Feuerwehr neun Bewohner ins Freie, der Rettungsdienst übernahm dann die medizinische Kontrolle der sieben Verletzten. Die Gelsenkirchener Feuerwehr war mit 50 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. Die Höhe des Sachschadens kann derzeit noch nicht beziffert werden. Für die Dauer der Löscharbeiten war die Florastraße voll gesperrt, Polizisten leiteten den Verkehr ab.

Kinderwagen, Müll- und Altkleidercontainer brennen

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In der Silvesternacht, genauer gesagt zwischen 2.45 Uhr und 5 Uhr, rückten Feuerwehr und Polizei noch zu sieben weiteren Bränden aus. Im Hausflur eines Mehrfamilienhauses an der Schonnebecker Straße (Rotthausen) stand ein Kinderwagen in Flammen, das Treppenhaus war verqualmt. Personen wurden nicht verletzt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch unbekannt.

In einem Hauseingang am Johann-Strauß-Weg brannte eine Fußmatte. Zudem mussten vier brennende Müllcontainer und ein Altkleidercontainer an der Steeler Straße, an der Schonnebecker Straße Ecke Grüner Weg, an der Lohfeldstraße (alle Einsatzorte in Rotthausen), an der Weberstraße/Ecke Beskenstraße und an der Gabelsberger Straße (alle Einsatzorte in Altstadt) abgelöscht werden. Auch in den Fällen ermittelt die Gelsenkirchener Polizei wegen vorsätzlicher Brandlegung.

Polizei bittet um Zeugenhinweise

Hinweise zu den Taten und zu Verdächtigen nehmen die Ermittler der Polizei unter den Rufnummern 0209 365 7112 (Kriminalkommissariat 11) oder 0209 365 8240 (Kriminalwache) entgegen.