Gelsenkirchen-Erle. Seit Mittwoch läuft der neue „Star Wars“-Film auch in den Gelsenkirchener Kinos. Wir sprachen mit Fans, die sich die erste Vorstellung ansahen.
Natürlich muss es am Mittwochnachmittag gleich die 14-Uhr-Vorstellung sein. Schließlich ist das die allererste Möglichkeit für Gero Schlechter und seine Freunde, um sich den neunten Teil der „Star Wars“-Saga in Gelsenkirchen anzuschauen. Und so steht das Quintett bereits eine halbe Stunde vor Filmbeginn vor den Apollo Cinemas in Erle, fast alle stilecht in Fan-T-Shirts gekleidet. Sie alle fiebern dem Moment entgegen, auf den sie zwei Jahre gewartet haben. Denn mit „Der Aufstieg Skywalkers“ endet nun auch die dritte Trilogie dieser weltweit erfolgreichen Science-Fiction-Saga. „Und ich hoffe, es gibt einen Abschluss, mit dem wir als Fans auch gut leben können“, sagt Schlechter.
Für den 48-Jährigen ist „Star Wars“ ein elementarer Bestandteil seines Lebens. Der Gelsenkirchener war sieben Jahre alt, als der „Krieg der Sterne“ im Jahr 1978 zum ersten Mal in den deutschen Kinos wütete. Von diesem Moment an – als er Sternenzerstörer und X-Wing-Jäger, Jedi-Ritter und Droiden auf der Großleinwand sah – war es um ihm geschehen. Schlechter war vom „Star Wars“-Fieber befallen.
Zur Sammlung gehören „Star Wars“-Sammelfiguren und der Lego-Todesstern
So erging es nicht nur ihm und seinen Freunden, sondern Millionen von jungen und alten Fans des Weltraum-Abenteuers. „Star Wars ist wie ein Virus. Wer einmal infiziert ist, kommt nur schwer wieder davon weg“, sagt Thorsten Meyer, ebenfalls 48, als er seine schwarze Kappe mit „Star Wars“-Schriftzug tief ins Gesicht zieht. Meyer liebt nicht nur die Filme der Reihe, er hat hat auch unzählige Merchandising-Artikel zusammengetragen. „Darunter allein etwa 250 Spielfiguren“, sagt Meyer. Doch auch der von Lego herausgegebene Todesstern und das Raumschiff „Millennium Falcon“ von Han Solo ist natürlich eine Säule in ihrer jeweiligen Sammlung.
Ein Wert, den Schlechter noch toppen kann. Er war so vom Sammelfieber besessen, dass er jede seiner 350 Sammelfiguren doppelt kaufte. Eine packte er stets aus, um sie auf Regalen oder in Vitrinen zu präsentieren. Die jeweils andere beließ er in der Originalverpackung, weil sie in diesem Zustand einen deutlich höheren Verkaufswert hat. Und dieser kann inzwischen fünfstellige (!) Eurosummen betragen. Für eine seltene Luke-Skywalker-Figur wurden bei einer Versteigerung im Auktionshaus Sotheby’s im August 2017 schlappe 25.000 US-Dollar gezahlt.
Den ersten Teil noch im alten Apollo-Kino auf der Bahnhofstraße gesehen
Marcus Napp (47), ebenfalls ein fester Bestandteil dieses „Star Wars“-Freundeskreises, erinnert sich noch, dass er 1978 den ersten Teil in der Jugendvorstellung im alten Apollo-Kino gesehen hatte. Dieses lockte damals alle Cineasten noch auf die Bahnhofstraße in der Innenstadt, wo es seinen Sitz hatte. Frank Aufermann (47) wurde als Sechsjähriger von seinem filmbegeisterten Vater an die Hand genommen. „Wir haben ihn damals in der Lichtburg in Herne gesehen. Das Kino gibt es heute gar nicht mehr“, so Aufermann. Andreas Breuer (52) lernte „Star Wars“ nicht im Kino, sondern auf dem heimischen Videorekorder der Familie kennen. „Die VHS-Kassetten habe ich heute noch“, erzählt Breuer, dessen Lieblings-Charakter der Reihe der kleine, fiepsende Droide R2-D2 ist.
Bevor die Freunde in der Dunkelheit des Kinosaals verschwinden, ruft Gero Schlechter noch: „Hoffentlich ist der neunte besser als der achte Teil.“ Ob sich diese Hoffnung erfüllt? Das muss jeder Kinogänger für sich entscheiden: Die Schauburg in Buer und die Apollo Cinemas in Erle zeigen in mehrmals täglich in 2D und 3D.