Gelsenkirchen. Wer an die Spitze des Gelsenkirchener Polizeipräsidiums rückt, ist unklar. NRW-Innenminister Herbert Reul hat die Nachfolge noch nicht geregelt.
Rund sieben Monate nach dem Wechsel der damaligen Polizeipräsidentin Anne Heselhaus ist der Spitzenposten im Gelsenkirchener Präsidium noch immer unbesetzt. Nach Auskunft des Innenministeriums NRW hat der zuständige Innenminister Herbert Reul (CDU) zwar schon potenzielle Nachfolger und Nachfolgerinnen im Blickfeld, eine „Entscheidung ist aber noch nicht gefallen“, wie ein Sprecher erklärte.
Innenminister schlägt Nachfolger vor
Als politische Beamte durchlaufen Kandidaten kein klassisches Bewerbungsverfahren und müssen auch keine bestimmten Qualifikationen unbedingt vorweisen. „Man muss den Job nur können“, hieß es dazu aus dem Ministerium recht nebulös. Heißt: Eine Polizeilaufbahn ist kein Muss, siehe Anne Heselhaus, die früher als Richterin tätig war.
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Vorschlagsrecht hat der Dienstherr
Vorschlagsrecht bei der Besetzung solcher Spitzenämter hat Dienstherr Innenminister Reul. Über seinen Vorschlag entscheidet dann das Landeskabinett. Wann das Gremium in Sachen Polizeipräsidium Gelsenkirchen debattiert, konnte das Ministerium nicht sagen. Nur so viel: „Es gibt kein Zeitfenster, Vakanzen können länger dauern.“ Im Übrigen sei das Präsidium ja auch nicht verwaist. Stimmt, die Leitende Polizeidirektorin Heidi Fahrenholz (Leiterin der Direktion GE) führt derzeit die Amtsgeschäfte.
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In Köln leitet ein Routinier das Polizeipräsidium
Ein Fingerzeig, in welche Richtung Reul Schwerpunkte setzen möchte, könnte die Besetzung des Kölner Polizeipräsidiums sein - dort hat Uwe Jacob den Posten inne. Er ist seit 1974 im Polizeidienst und war zuvor Direktor des Landeskriminalamtes. Also einer, der wie man sagt, von der Pike auf gelernt hat.