Gelsenkirchen. Internationaler „orange day“: Hans-Sachs-Haus und Rathausturm in Buer werden beleuchtet: Das Tabuthema „Häusliche Gewalt“ ins Licht gebracht.

Abstrakt und anonym stellt sich das Problem dar, das ohne Beschönigung eine Straftat ist: Häusliche Gewalt. Der „orange day“, der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am Montag, 25. November, wird in Gelsenkirchen das Tabuthema ins Licht bringen, wenn das Hans-Sachs-Haus und der Rathausturm in Buer zwischen 17 und 20 Uhr orange angestrahlt werden.

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„Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren wurde bereits einmal in ihrem Leben von ihrem jetzigen oder ehemaligem Partner misshandelt. Der unsicherste Ort ist für diese Frauen häufig das eigene Zuhause“, titeln die drei Clubs des Netzwerks berufstätiger Frauen, Soroptimist International, SI, im Gelsenkirchener Raum. Sie gehen am Montag mit ihrer ersten gemeinsamen Aktion auf die Straße, sammeln Spenden fürs Frauenhaus, bieten orangefarbene Armbänder an, dazu alkoholfreien Punsch und Clementinen.

„Blutige Schuhe“ auf dem Heinrich-König-Platz

Außerdem stellen sie „blutige Schuhe“ auf dem Heinrich-König-Platz und der Ebertstraße auf, um die abstrakte, „weitverbreitete Menschenrechtsverletzung“ anschaulich zu machen. „In Gelsenkirchen ist kein Raum für häusliche Gewalt“, unterstreicht auch OB Frank Baranowski, wie wichtig und notwendig Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen seien. 120 City-Light-Plakate und die Gelsenkirchener Stadtzeitung in 135.000 Exemplaren, Plakate und ein Faltblatt in neun Sprachen fordern auf: „Hol Dir Hilfe!“, und beschreiben eindringlich „Gewalt zerstört Dein Leben, zerstört Familien. Schweigen auch“.

Selbst in Bussen und Bahnen kommen Hängezettel zum Einsatz. Diese Hilfsangebote richten sich an Betroffene von häuslicher Gewalt, aber auch an Menschen, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie.

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Auch die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) nutzt den UN-Gedenktag für eine Aktion. Vor dem Parteibüro im August-Bebel-Haus sollen Fahnen gehisst werden. Die ASF beteiligt sich an der weltweiten Fahnenaktion von „Terre des Hommes“ und will ein weithin sichtbares Zeichen der Solidarität setzen. „Wir rufen zum Hinsehen und Handeln auf“, macht die ASF-Vorsitzende Silke Ossowski deutlich.

Hilfetelefon in 17 Sprachen: 08000 116 016, Kontaktstelle in Gelsenkirchen: 0209 207 713, Frauenhaus: 0209 201 100, Referat Kinder, Jugend und Familie: 0209 169 93 00 sowie auf der neuen Internetseite www.gelsenkirchen.de/haueslichegewalt.