Gelsenkirchen. Weitgehend friedlich verlief das Revierderby in Gelsenkirchen. Dennoch hatte die Polizei ordentlich zu tun mit Pyrotechnik, Beleidigungen, Gewalt.

Auf dem Stadionrasen bot das Revierderby Samstag einige Aufreger. Am Ende trennten sich Schalke 04 und Borussia Dortmund mit einem torlosen Unentschieden. Weitgehend schiedlich-friedlich blieben auch Vor- und Nachspiel beider Fanlager. Aus Sicht der Polizei verlief der Einsatz „durchweg friedlich und problemlos“. In Bundesliga-Kategorien für eine Hochrisikospiel bedeutet das in der Bilanz der Polizei: „Während der Anreise- und Vorspielphase mussten die Beamten insgesamt elf Strafverfahren einleiten. In sechs Fällen wurde Pyrotechnik gezündet, in drei weiteren fanden Polizisten Betäubungsmittel auf und stellten sie sicher. Zudem mussten eine sexuelle Belästigung und eine Körperverletzung verfolgt werden. Zwei Personen wurden für die Dauer des Spiels in Gewahrsam genommen.“ Das Spektrum der weiteren Taten reichte von Sachbeschädigungen bis zu Raubdelikten sowie Hausfriedensbruch und Beleidigung.

Strikte Trennung der Fangruppen beim Revierderby

Gegen 10 Uhr begann Samstag die Anreise von Dortmunder Fußballfans zum Derby. Mit Linienzügen reisten gut 400 BVB-Fans nach Gelsenkirchen. Dabei wurde eine etwa 100 Personen große Gruppe durch Bundespolizisten begleitet. Gegen 12:45 Uhr fuhr der zusätzliche Zug mit circa 1000 Personen nach Gelsenkirchen. Im Bahnhof werden die Fanlager generell strikt getrennt, auch durch Sichtschutzzäune. Bei der Fahrt zum Spiel und danach musste dennoch die Bundespolizei im Bahnhofsbereich tätig werden. Bei der Ankunft deines Fan-Zuges warfen zwei Unbekannte Pyrotechnik auf den Bahnsteig. Einsatzkräfte der Bundespolizei löschten die Gegenstände.

Wortgefechte und Provokationen im Bahnhofstunnel

Tumultartige Szenen gab es am Dortmunder Hauptbahnhof. Ein einzelner Schalke-Fan soll dort nach dem Revierderby in Gelsenkirchen mit BVB-Anhängern in Streit geraten sein und einen Dortmunder angespuckt haben.
Tumultartige Szenen gab es am Dortmunder Hauptbahnhof. Ein einzelner Schalke-Fan soll dort nach dem Revierderby in Gelsenkirchen mit BVB-Anhängern in Streit geraten sein und einen Dortmunder angespuckt haben. © Bundespolizei

Nach Rückkehr des zusätzlichen Zuges verließen alle BVB-Fans den Zug und begaben sich in Dortmund in den Personentunnel. Unter ihnen wurden auch Personen aus der Dortmunder Problemfanszene ausgemacht. Gleichzeitig betrat ein einzelner Schalke-Fan, den Dortmunder Hauptbahnhof durch den Haupteingang. Es kam zu Wortgefechten und Provokationen. Als der Schalker kurz darauf einen BVB-Fan anspuckte, eskalierte die Situation und zahlreiche weitere Fans solidarisierten sich gegen den Schalker – worauf die Bundespolizei einschritt und den Tunnel räumte. „Dabei wurde auch Pfefferspray gegen mehrere Personen eingesetzt“, so ein Polizeisprecher. Der Vorfall wurde durch die Videoüberwachung aufgezeichnet und ist nun Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens wegen Landfriedensbruch.

Beim Spiel mehrfach Fanutensilien verbrannt

Im Umfeld des Stadions und bei den Einlasskontrollen stellten Polizeibeamte ferner zahlreiche Gegenstände wie Pyrotechnik und Materialien zur Vermummung sicher. Während des Spiels wurden im Gästeblock mehrfach Pyrotechnik gezündet und Fanutensilien verbrannt. Die Polizei leitete entsprechende Strafverfahren ein. Personen kamen nicht zu Schaden.