Gelsenkirchen-Altstadt. Beim Künstlerwettbewerb für eine neue Krippe sind 43 Bewerbungen aus ganz Europa eingetroffen. Gelsenkirchener Jury gefällt Vorschlag aus Köln.
Mit einer so enormen Resonanz hat die Kirchengemeinde St. Augustinus und die Initiative „Ars Liturgica“ nicht gerechnet. Bei dem Künstlerwettbewerb für eine neue Krippe sind 43 Bewerbungen aus ganz Europa eingetroffen.
Am Montagabend saß die Jury stundenlang zusammen, um die besten drei Vorschläge auszusuchen.„Einsendungen kamen aus Deutschland, Österreich, Polen, und Italien“, freut sich Mirco Quint, Pastor von St. Augustinus. Maria, Josef und das Christuskind, die Krippe der Propsteikirche, ist in die Jahre gekommen, bleibt aber der Gemeinde zu Weihnachten erhalten, verspricht Quint. Aber es sei Zeit für eine neue, moderne, zeitgenössische Krippe. Aus dem Grunde rief die „Ars Liturgica“ einen Wettbewerb ins Leben und forderte Künstler aus dem In- und Ausland auf, sich Gedanken zu machen. Und natürlich Vorschläge vorzulegen. „Es ist alles spendenfinanziert, das Bistum stellt dafür kein Geld zur Verfügung.“
Die über 60 Jahre alte Krippe ist sehr fragil
„Wir möchten ein Zeichen setzen, dass wir hier auch in Zeiten des Sparens im Bistum Essen etwas Neues schaffen, das Impulse für das Gemeindeleben vor Ort setzen kann“, sagte zu Beginn des Wettbewerbs Pater Philipp Reichling als Sprecher von „Ars Liturgica“. Die über 60 Jahre alte Krippe ist leider so fragil, dass der Stall gar nicht mehr aufgestellt werden kann. Jetzt sind also die neuen Ideen auf dem Tisch. „Die Vorgabe war, dass die Modelle nicht größer sein dürfen als ein Umzugskarton“, schildert Mirco Quint.
13-köpfige Jury trifft Vorentscheidung
Preisgelder durch Spenden finanziert
Drei Preise hat „Ars Liturgica“ für den Wettbewerb ausgelobt. Für den ersten Platz gibt es 5000 Euro, für den zweiten 3000 Euro und für den dritten 1000 Euro. Es sind ausschließlich Spendengelder, das Bistum ist finanziell nicht einbezogen.
Natürlich ist auch die alte Krippe in der Kirche weiterhin zu sehen. Die neue Krippe wird im Eingangsbereich aufgestellt, die alte im Altarbereich.
Interessante Ideen und Modelle trafen in der Gemeinde ein. Nach stundenlangen Diskussionen und Beurteilungen kam die 13-köpfige Jury zu dem Ergebnis, dass die Installation der Kölner Künstlerin Sabine Reibholz klar als Favorit aus dem Rennen geht.
Mut zur lichtdurchfluteten Installation
„Es handelt sich um eine Lichtinstallation, die man betreten kann. Es ist eine Fläche, in die man hineintreten kann, wenn man durch eine Wand von Plastikschläuchen geht. Innen ist der Platz lichtdurchflutet und man guckt lediglich auf eine Futterkrippe, die am Boden steht“, erklärt Mirco Quint das Kunstwerk. Man müsse also den „Mut“ haben, in die Installation zu gehen, die von außen geheimnisvoll aussieht. „Weihnachten soll einen berühren, man soll sich mit dem Thema auseinandersetzen“, beschreibt der Pastor den Gedanken hinter dem Kunstwerk.
Das letzte Wort hat der Kirchenvorstand
Das letzte Wort hat aber der Kirchenvorstand, der sich am Dienstagabend traf. „Wir hoffen, dass er dem Vorschlag der Jury folgt.“ Aufgestellt werden soll die Installation in der Kirche ab dem 1. Advent. Die Preisverleihung wird laut Quint „dann am 12. Januar stattfinden, weil wir zu dem gesamten Vorhaben und zum Kunstwerk selbst einen richtigen Katalog herausgeben wollen“. Um Bilder machen zu können, müsse die Installation natürlich erst einmal aufgestellt sein.